Seit letzter Woche nehme ich einmal wöchentlich an einem „Vocal Basics“-Kurs in der Bonner Brotfabrik teil. Der findet jeden Dienstag abend statt. Ich hetze also direkt nach der Arbeit auf die andere Rheinseite und komme erst nach Hause, wenn die Katzen schon mit ängstlich-vorwurfsvollem Gesichtsausdruck hinter der Tür lauern.
Wir sind ein bunter Haufen von etwa einem halben Dutzend Frauen unterschiedlichen Alters, die gemeinsam auf Socken in einem kleinen Studio seltsame Geräusche machen und lernen, unsere „alberne Stimme“ zu nutzen – zum Beispiel, indem wir „Viola“ jodeln. Dazu gehören außerdem die richtige Körperhaltung (so entspannt, dass man davon Muskelkater bekommt) und auch die richtige Atemtechnik. Zweck ist es, sowohl Sprech- als auch Singstimme zu entwickeln und zu trainieren.
Die meisten anderen Teilnehmer singen im Chor (oder tragen sich mit dem Gedanken an ebendies). Mein Hintergedanke bei der ganzen Geschichte ist ein anderer, aber der wird hier noch nicht verraten.
Auf jeden Fall erheitere ich die Kolleginnen sehr, wenn ich mich mit der „albernen Stimme“ am Telefon melde. Aber man braucht sowieso die entsprechende Geisteshaltung, um hier zu arbeiten.