Es gibt ja so Tage. Kennt ihr auch, nicht wahr? So einer isset.
Richard hat heute frei. Ich schleiche also morgens im Halbdunkel in den Schrank und greife mir meine Sachen für’s Büro. Alles natürlich professionell und konservativ, schließlich sind wir wichtig. Schnell angezogen, die Katzen versorgt und gefrühstückt, dann aus dem Haus und noch schnell ein paar der besten Erdbeeren aus ganz Bonn holen. Die Andrea will nämlich backen und hat mich versklavt.
Im Büro, nach dem Kaffee, in Denkerpose aus dem Porzellanthron sitzend, schaue ich dann so nach unten – verflixt, habe ich etwa meine violett karierte Unterwäsche auf links angezogen? Meh. Kann ja mal passieren. So etwas stört allerdings mein zwanghaftes Hirn, also schnell Hose aus, alles in die richtigen Bahnen gelenkt und zurück in die Hose schlüpfen.
Aber was ist das?
Ist das etwa… ?
Och nööö.
Die rückseitige Naht meiner guten (weil einzigen) Bürohose ist offenbar dem Weltwunder „Diandras Hintern“ nicht gewachsen und hat den Rückzug angetreten.
Tja, jetzt bin ich der Gnade der Kolleginnen ausgeliefert, damit ich nicht persönlich Arbeit beim Chef abholen muss. Noch ist zwar nichts zu sehen (von meiner Unterwäsche – Arbeit haben wir genug), aber ich kann einfach nicht riskieren, dass der Chef dieses Wunders ansichtig wird und sich sofort unsterblich verliebt. Dieser Hintern war schließlich teuer und ist nur mit den besten Dingen gefüllt.
Außerdem – warum ausgerechnet am Violette-Unterwäsche-Tag? Hätt ich nicht heute morgen wenigstens zu schwarz greifen können? Echt ey, da helfen weder Kaffee noch Erdbeeren. Immerhin trage ich so zur Erheiterung der übersetzenden Kolleginnen bei, die haben das bitter nötig.
Bin ja gespannt, was als nächstes kommt…