Vor kurzem hatte mein Vater eine absurde kleine Challenge für mich. Ich sollte Fotos für ihn machen gehen. Von alten Motorrädern. Bei einer Ausstellung hier in Bad Godesberg. Er selbst konnte nämlich nicht herkommen, aber sehen wollte er die Ausstellung schon ganz gerne.
Als ich noch jünger war, fand ich alte Fahrzeuge extrem faszinierend. Heute tue ich das immer noch, aber ich habe leider viel zu wenig Zeit und darum fast alles vergessen, was ich jemals über Oldtimer wusste. Trotzdem bin ich letzten Freitag mit einer Freundin nach der Arbeit noch kurz an der Ausstellung vorbeigegangen, um jedes einzelne Motorrad zu fotografieren. (Keine Sorge, die Bilderflut erspare ich euch.) Extra für die Gelegenheit hatte Richard mir sogar seine gute „Immer-dabei-Kamera“ geliehen, denn Handybilder sind oft einfach nicht das Wahre. Vor allem, wenn die Linse wieder mal total zugeschmiert ist. Ahem.
Für meine private Recherche sind mir Handybilder allerdings meistens gut genug. Wenn ich einen potenziellen Ort für eine Szene besuche – möglichst noch zur passenden Jahreszeit – knipse ich, was das Zeug hält. Das hilft mir, später alles richtig zu beschreiben: Was blüht? Wo steht was? Wie fällt das Licht? Kann man die Kapelle von der Straße aus tatsächlich sehen?
Das ist auch der Grund, weswegen ich im Moment so häufig um das eine Bonner Internat herumschleiche. Die glauben bestimmt schon, ich hätte einen Knall. Aber so lange sie nicht die Polizei rufen, ist mir das egal.
Die Geschichte, für die ich diese Bilder brauche, ist übrigens beinahe fertig! Endlich!