Zugegeben, meine Tage sind eigentlich immer voll mit tollen Dingen. Wenn ich nicht im Büro bin – und den Job liebe ich wirklich – treibe ich Sport oder sitze zu Hause an meinen Manuskripten. Wie heißt es so schön? Suche dir einen Job, den du liebst, und du wirst nicht einen Tag arbeiten.
Ganz so einfach ist es natürlich nicht. Alles bringt Aufgaben mit sich, die nicht so lustig sind, und manchmal habe ich auch einfach mal keine Lust. Da braucht es dann Aufmunterung, Disziplin und Kaffee (und gelegentliche Bestechung), um mein Pensum trotzdem zu erfüllen.
Ein typischer Tagesablauf sieht so aus:
- Aufstehen um 06:00 h; anziehen, Frühstück und Bürofutter vorbereiten, Katzen versorgen, Haushalt.
- Um 08:15 h mache ich mich auf den Weg ins Büro
- 09:00 – 16:00 h: Büro. Könnt ihr euch vorstellen: Nette Kollegen, Berge von Arbeit, mehr Kaffee. Eine halbe Stunde bezahlter Mittagspause muss auch sein. Später Heimweg, unterwegs oft ein kleiner Einkauf.
- Zwischen 16:45 und 18:15, grob gerechnet, treibe ich meistens eine Art von Sport. Entweder im Fitnessstudio, oder ich gehe laufen. Natürlich nicht die ganzen neunzig Minuten, in diese Zeit fallen auch noch Umziehen und Duschen. Mal geht das etwas schneller, mal brauche ich zwanzig Minuten länger.
- Danach bezwinge ich den restlichen Haushalt – gut, das Nötigste – und bereite das Abendessen zu, dass es meistens …
- … so gegen 19:30 h gibt, inklusive einer kleinen Pause für Zeitschriften etc.
- 20:00 – 22:00 h: Wieder nur so ein Näherungswert, aber in der Zeit sitze ich idealerweise am Schreibtisch und sauge mir hanebüchene Geschichten aus den Fingern. Eine muss es ja tun.
Tja, das sind dann also etwa sechzehn Stunden voll mit Action. Genug, um danach einfach nur tot ins Bett zu fallen. Aber das alleine reicht natürlich nicht. Ich brauche ein wenig Zeit, um abzuschalten und mich geistig auf den Feierabend einzustellen. Also haue ich mich noch einmal für mindestens eine halbe Stunde aufs Sofa, oft mit einer Katze auf dem Schoß, und starre an die Wand. Manchmal läuft eine Serie bei Netflix, manchmal schaue ich mir alte Forensik-Dokus an. Meistens kriege ich nicht viel dabei mit. Und, aber das ist eine geheime Schwäche – ich gönne mir so spät Abends gerne noch eine kulinarische Kleinigkeit: Eis, ein paar Nüsse oder Chips, ein alkoholfreies Bier oder einen Pudding. Quasi als Belohnung für einen weiteren langen Tag.
Also, dieses Nur-Sitzen-und-die-Wand-Anstarren kriege ich Abends richtig gut hin. Für mehr ist zu der Zeit auch keine Energie mehr. Blöderweise ist das die Zeit, zu der der Mann allmählich immer aktiver wird. Dann möchte er sich unterhalten, zeigt mir Artikel oder erzählt, was er tagsüber Spannendes gelernt hat – wenn er beruflich unterwegs ist, ist das auch die Zeit, zu der wir noch einmal telefonieren. Und während er erzählt, bin ich ihm fast wehrlos ausgeliefert. Aber ich mag ihn. Also reiße ich mich noch einmal ein paar Minuten zusammen und posiere als aufnahmefähiges Individuum, bis es gegen 23:00 h Schlafenzeit wird. Das habe ich mir dann auch so richtig verdient. ^^
Und wie schaltet ihr so ab?
Wenn ich nicht arbeite, unterwegs bin oder schreibe, stricke ich gerne beim Fernsehen. Imemr wieder die gleiche Bewegung mit Nadel und Faden – das entspannt mich unheimlich.
Wenn ich nicht arbeite, unterwegs bin oder schreibe, stricke ich gerne beim Fernsehen. Imemr wieder die gleiche Bewegung mit Nadel und Faden – das entspannt mich unheimlich.
Für mich ist Stricken Hochleistungssport, da muss ich unglaublich aufpassen, niemanden zu verletzen. Hut ab!