… nein, nicht ich. Wo denkt ihr hin? Eine gute Freundin hat sich nach ausgiebiger Prüfung entschlossen, dass es jetzt auch nicht mehr drauf ankommt, und heiratet demnächst. Und was kommt davor?
Der Junggesellinnenabschied.
So richtig wild soll es nicht werden, das steht schonmal fest. Wir sind schließlich alle nicht mehr die Jüngsten. Ein bisschen Wellness wäre schön. Oh, und es muss bald stattfinden, denn ihre Hochzeit ist Anfang Mai.
Warum müssen manche Leute immer so furchtbar spontan sein?
Und wisst ihr, wer gar nicht spontan ist?
MENSCHEN ÜBER DREISSIG.
Ich also, herzensgute Person, versuche vergeblich, mehr als zwei Personen mit eigenem Leben und vollem Terminkalender an einem Samstag im April zu versammeln, damit wir es uns mit der Braut noch einmal gemütlich machen können.
Im Moment sieht es aus, als seien wir zu viert (inklusive Braut). Eine weitere gemeinsame Freundin feuert uns aus der Ferne an, die ist selbst schwanger und fühlt sich soviel Aufregung nicht gewachsen.
Als nächstes: Der Zeitplan. Wir können nicht zu früh anfangen, sollten aber auch nicht zu spät aufhören. Nach einigem Schieben sieht es so aus, als könne alle Bespaßung zwischen 15:30 und 21:00 h stattfinden. Mein einziger Trost: Richtig teuer wird es in der kurzen Zeit wahrscheinlich auch nicht.
Eine fünfte Person meldet sich spontan. Das geht nicht mit rechten Dingen zu.
Einige Tage später hasst uns der Wellness-Anbieter nach mehreren spontanen Umentscheidungen wahrscheinlich, und ich fürchte, dass wir einen „Spezialaufguss“ mit Biberurin oder so bekommen. Ich versuche, diverse Sonderwünsche und Planänderungen mit extraviel Lob in den E-Mails zu polstern. Die arme Dame, die das alles organisieren muss, tut mir leid – auch wenn sie inzwischen rote Farbe für die Schrift ihrer E-Mails nutzt und nur noch fett gedruckt kommuniziert.
Nachdem wir der Braut glaubhaft versichert haben, sie müsse eine Rheumadecke kaufen und/oder werde mit Schnee abgerieben und/oder auf der Beueler Seite im Rheinufer vergraben, wird es doch noch ganz gemütlich. Zwischen Wellness und Restaurant finden wir sogar noch Zeit für Cocktails. Und obwohl es an diesem Tag DREIMAL auf mich draufschneit (im April, wohlgemerkt), finde ich es gar nicht so furchtbar. Kein Wunder, ist ja auch hervorragend organisiert. Und wenn man davon absieht, dass wir wahrscheinlich das komplette libanesische Restaurant mit unserem „Penis Talk“ unterhalten haben, waren wir auch wirklich zivilisiert. (Psst, die Braut hat eine rohe Paprikaschote mitgehen lassen!)
Auf jeden Fall ein weiteres gutes Argument dafür, einfach durchzubrennen und niemandem von der Hochzeit zu erzählen, bis das Erstgeborene Abi macht.
Hihi – ich bin von sowas ja auch kein Freund. Hattet ihr wenigstens alle rosa Hasenohren auf?
Nein, und einen Stripper gab es auch nicht – die angehende Braut hatte sich extra keine Aufregung gewünscht. Da sie allerdings dann doch mehrmals nach dem Stripper gefragt hat, überlege ich, ihr einen für die Hochzeitsfotos zu organisieren. :D