Prologe gehören zu den größten Dummheiten, die man als Autor*In begehen kann.
Heißt es wenigstens.
Man soll die Geschichte am Anfang beginnen, mit Spannung oder einem Trompetenschlag. Der Leser soll direkt in die Geschichte hineingesogen werden, ohne Chance, sich aus dem Gewirr je wieder zu befreien.
Und ein Prolog macht genau das eben nicht. Der ist ja vor der eigentlichen Geschichte angesiedelt und oft aus einer komplett anderen Perspektive erzählt als die eigentliche Geschichte.
Also sollte man sich beim Schreiben gut überlegen, ob man den Prolog wirklich braucht. Oder kann man die enthaltenen Informationen nicht besser in Rückblenden oder häppchenweise unterbringen?
Jetzt kennt ihr mich natürlich schon eine Weile. Habt vielleicht sogar mal etwas von mir gelesen. Dann könntet ihr wissen, dass jeder einzelne verf***te Band von „Magie hinter den sieben Bergen“ mit einem Prolog anfängt.
Was hat sie sich dabei nur gedacht?
Erst einmal, ehrlich gesagt, nicht so viel. Bei „Allerseelekinder“ fühlte sich das für die Geschichte richtig an, und als mir einige Wochen nach Veröffentlichung aufging, dass da mehr drin steckt, war es nur logisch, diesen Aufbau beizubehalten.
Immerhin habe ich versucht, in den Prologen so viele ungelöste Fragen aufzuwerfen, dass Leser direkt wissen wollen, wie Helena jetzt in diesen Schlamassel passt. Ob das jetzt so gut gelungen ist, kann ich als „Mami“ der Geschichten nicht beantworten – ich finde sie alle wunderschön, auch wenn sie ihre Macken und Schwächen haben.
Bei anderen Geschichten war ein Prolog nicht nötig, und ich habe mich nicht so recht verbrezelt, auf Gedeih und Verderb einen zu schaffen, wo keiner nötig war.
Meine überaus eindeutige Antwort auf den Titel des Beitrages wäre also ein herzliches JEIN. Und ihr? Habt ihr vielleicht sogar einen Lieblingsprolog? Oder einen, der besonders überflüssig war?