Der Mann und ich sind inzwischen seit dreizehn Jahren zusammen. Wie jedes gute Paar haben wir im Lauf der Zeit eine Art Arbeitsteilung entwickelt:
Ich kümmere mich um die Mahlzeiten, er bringt den Müll raus.
Ich füttere morgens die Katzen, er schickt mir tagsüber aus dem Home Office lustige Katzenbilder.
Ich plane andauernd neue absurde abwegige Dinge, er bremst mit allen vier Extremitäten fest in die Erde gestemmt und würde am liebsten gar nichts verändern.
Stellt euch das so vor, als würde ein enthusiastischer großer sabbernder Hund mit aller Macht vorwärts zerren, während am anderen Ende der Leine ein kleiner sturer Esel hängt.
Wir kommen vorwärts, aber langsam. Was nicht unbedingt blöd ist, denn so fallen wir auch nicht über unerwartete Klippen. Ich glaube, ab und zu hat des Mannes Vorsicht mich schon vor spannenden, aber unglücklichen unfreiwilligen Abenteuern bewahrt. Er wiederum ist, mir sei Dank, immer mal wieder gezwungen, etwas Absurdes Neues auszuprobieren. Das ist mein komplett selbstloser Beitrag zur Alltagsverbesserung. Denn wie heißt es so schön in „Findet Nemo“? „Du kannst ihm doch nicht versprechen, dass ihm nie etwas passiert. Dann passiert ihm ja nie etwas!“