… sucht Fischer Tor gerade – und nein, wahrscheinlich bin ich nicht dabei. Harte Konkurrenz, ist mir klar. Aber ich habe über Twitter natürlich meine Top 5 kundgetan – und mich dabei auf Autorinnen konzentriert.
Überhaupt achte ich ja seit einiger Zeit verstärkt darauf, welches Geschlecht die Autor*innen von Büchern haben, die ich lese resp. vorgeschlagen bekomme. Früher waren das nämlich zu einem Großteil (bis auf bei Thrillern, merkwürdigerweise) Männer. Und da grob die Hälfte der Menschheit nicht Männer sind, käme es mir merkwürdig vor, wenn dort das komplette schriftstellerische Talent läge. Also lese ich zum Ausgleich verstärkt nicht-cis-männliche Schreibende. Und ich muss auch ehrlich sagen … bei Büchern von cis-Autoren überlege ich aktuell oft länger, ob ich meine Zeit darauf verwenden will – es sei denn, natürlich, ich weiß, dass mir sein Schreibstil gefällt (z.B. Terry Pratchett, Neil Gaiman – und ja, ich habe immer noch nicht alle Bücher von Terry Pratchett gelesen, Schande auf mein Haupt).
Ist das diskriminierend? Ich weiß es nicht. Ja. Nein. Vielleicht.
Ich weiß nur: Ich habe begrenzte Lesezeit. Für alle Bücher auf der Welt wird es nicht reichen – nicht einmal für alle Bücher auf der Welt, die zu meinen präferierten Genres gehören. Also muss ich eine Auswahl treffen. Und wenn ich die Sichtbarkeit von Schreibenden erhöhen will, die nicht als cis-männlich gelesen werden, kann ich da bei mir genau so gut anfangen wie an jedem anderen Ort. Schließlich sollte ich die Bücher kennen, von denen ich euch vorschwärme.
Und tröstet euch – wenn mir ein Buch gut genug gefällt und/oder ich ausreichend enthusiastische Empfehlungen bekomme, dann lese ich nach wie vor auch Bücher von cis-Autoren, die ich vorher nicht auf dem Schirm hatte. Die haben es halt ein wenig schwieriger. Bei mir. Einer kleinen einzelnen Einzelperson. Hoffentlich tut das deren Karriere keinen Abbruch. [/sarkasmus]