(Hier hätte ein Titel stehen sollen)

Immer, wenn wir Besuch haben, entdecke ich neue Facetten meines Heimatortes. Und dabei lebe ich schon seit fast zwanzig Jahren in Bonn. Aber ich weiß nicht, ob ihr das kennt – wenn man irgendwo wohnt, nimmt man sich nur selten die Gelegenheit, Sightseeing zu betreiben. Wenn aber Freunde oder Familie für ein paar Tage hier aufschlagen, beginne ich zu recherchieren: Was könnte man schönes unternehmen? Was sollte man unbedingt gesehen haben? Und so entdecke ich an der Seite unserer Gäste die Stadt, in der ich wohne, und das Umland immer wieder von einer anderen Seite.

Deswegen mag ich es, Geschichten über das Rheinland zu schreiben – es ist sehr vielseitig und verfügt über einen Armvoll Geschichte. So viele Unterschiede auf kleinem Raum findet man sonst nur selten – eigentlich auch kein Wunder, wenn man bedenkt, wie lange die Gegend auch von internationaler politischer Relevanz war. Und dann lieben wir auch noch so malerisch am Rhein!

Ab und zu begebe ich mich auch allein auf Exkursion. Dafür brauche ich allerdings schon eine Idee von meinem Ziel. Ich gehe auf Schauplatz-Recherche!

Leicht bewölkter, asugewaschener Himmel. Im Vordergrund ein wenig gekiester Weg (links) und eine verwilderte Wiese an einem abfallenden Abhang. In einiger Entfernung üppig belaubte Bäume hangabwärts, dahinter der Rhein, kaum auszumachen, in der Ferne bewaldete Landschaft mit einzelnen Spuren von Bebauung.
Ausblick vom Ennert aus über den Rhein, mit Spuren von Ramersdorf und Bad Godesberg

Dieses Foto entstand heute auf einem Spaziergang, als ich mir den Schauplatz von „Stille Wasser sind tödlich“ ein wenig näher angeschaut habe: Was für Pflanzen wachsen hier? Wonach riecht es? Was hört man? Welche Tiere kann man sehen? Woher kommt das Licht? Diese Wiese werde ich wahrscheinlich nicht verwenden, aber sie war so malerisch. Und die Vorteile solcher Schauplatz-Begehungen liegt auf der Hand:

  • Ich muss mir nichts merken, denn ich kann alles fotografieren oder notieren.
  • Mir kommen neue Ideen – zum Beispiel war da heute an einer Stelle ein mysteriöses Loch im Boden, mit dem ich gar nicht gerechnet hatte.
  • Die Realität liefert Details, auf denen die Geschichte ruhen kann.
  • Ich werde damit konfrontiert, was meine Charaktere wohl wahrnehmen und wie sie Dinge bewerten würden – mögen sie den Wald oder schimpfen sie konstant über Waldmauskacke?

Also bin ich dann unterwegs mit meinem Handy für die Fotos und einem Notizbuch für spontane Eindrücke, bestimme per App interessant aussehende Pflanzen und Insekten und achte darauf, aus welcher Richtung man die Autobahn hört. Ab und zu erlebe ich auch Anekdoten, die ihren Weg in Geschichten finden, aber davon erzähle ich vielleicht bei einer anderen Gelegenheit mehr.

Los, gebt es mir!

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