Erinnert ihr euch noch an den „Sharknado“-Hype? Das ist inzwischen auch schon … puh, laaaaange her. (Geht nachschlagen.) Der erste Film ist von 2013. Wie alt wart ihr da? Dacht ich’s mir.
Jetzt ist „Sharknado“ zwar einer der hingebungsvoll schlechtesten Hai-Filme, die ich kenne, aber er war ja beileibe nicht der erste, der jemals Aufmerksamkeit bekam. „Der weiße Hai“ beispielsweise (1975) war ein richtiges Meisterwerk und kann auch heute noch zum entspannten Adrenalinausstoß auf dem Sofa geguckt werden. Ab und zu braucht man so etwas.
Haie sind beliebte Monsterfilm-Darsteller, in allen Variationen. Da gibt es Sharktopus, Haie mit unterschiedlichen Anzahlen von Köpfen (Fiveheaded Shark), sogar Zombiehaie kommen gelegentlich vor. Als wäre es nicht unheimlich genug, von einem „Maul auf Beinen“, nur ohne Beine, angegriffen zu werden.
(Disclaimer: Eigentlich sind Haie ganz nett. Es sterben jährlich wesentlich mehr Menschen durch Kühe als durch Haie. Aber dreht darüber jemand einen Film? Natürlich nicht.)
Warum sind Haie nun so beliebt? Wahrscheinlich ist es ihre Menge an Zähnen und ihre vergleichsweise „Fremdheit“ – es fällt uns Menschen schwer, uns in Haie hineinzuversetzen, darum sind sie perfekte Monster für den Film.
Aus ähnlichem Grund beliebt sind wahrscheinlich Oktopusse, Insekten, Spinnen und Weichtiere. Zu denen haben wir einfach wenig Verbindung, und viele Leute gruseln oder ekeln sich vor ihnen.
Vögel sind uns schon etwas näher, aber auch unheimlich. Auf dem Balkon werde ich morgens oft von ein paar Krähen auf meine Kadavertauglichkeit begutachtet – hoffentlich amüsiert es die Nachbarn, wenn ich rufe: „Ich bin noch nicht tot!“ Und die Krähen glauben mir sowieso nicht. Ich könnte ja ein redender und trotzdem überaus schmackhafter Zombie sein.
Ob Vögel Horrorfilme über Menschen drehen würden? Erzählen sie sich Gruselgeschichten über diese merkwürdigen nackten Zweibeiner? Wer weiß?