Aradia ist zurück! Und Helena muss in den sauren Apfel beißen, denn schließlich will sie etwas von ihrer Mutter …
Das ist das zweite Mal, dass ich mich für meine Geschichten mit TV-Produktionen auseinandergesetzt habe. Vielleicht merkt man, dass ich kein großer Fan bin.
„MAGIC CONSULTANT AND SOLUTIONS …
Ein letztes Mal muss Helena mit ihrer Mutter zusammenarbeiten. Das ist die Bedingung dafür, dass sie endlich ihr Erbe ausbezahlt bekommt und sich aus dem Magiegeschäft zurückziehen kann. Dafür wagt sie sich sogar vor die Kameras einer Reality-TV-Show, denn die Trennung eines hochrangigen Feenpaars ist natürlich von großem Interesse für die Medien.
Allerdings sind die Feen auch die gefährlichste Konkurrenz für die Gestaltwandler, für die Helena gelegentlich Aufträge am Rand der Legalität übernimmt.
Und dann gibt es da noch eine alte Schuld zu begleichen, von der weder Helena noch Falk etwas ahnen. Als es hart auf hart kommt, trifft er eine Entscheidung, mit der sie nicht leben kann.
Leserstimmen:
Band 8 der „Magie hinter den sieben Bergen“-Reihe könnt ihr hier als Taschenbuch oder als eBook für Kindle finden. Die Geschichte ist außerdem im Sammelband Magie hinter den sieben Bergen: Anderswelt enthalten.
CN Körperflüssigkeiten, Entführung, Gewalt, Feuer
Leseprobe:
(…) Wir drei Frauen arrangierten uns auf den Stühlen, bekamen jede eine Tasse mit einer teefarbenen Flüssigkeit in die Hand gedrückt, die schon seit mindestens einer Stunde auf ihren Einsatz wartete. Nicht besonders appetitlich. Ob sie den Dampf, der eigentlich aus so einer Tasse aufsteigen sollte, später per Computer einfügen würden? Oder kümmerten Zuschauer sich nicht um solche Details? Ein letztes Mal bekam ich die Anweisung, dass ich die Füße ordentlich unter dem Stuhl halten sollte, das wirke zivilisierter.
»Und häng nicht so«, fügte Aradia hinzu, als sei ich ein bockiges Kind. Ihre eigene Haltung war tadellos.
Ich rollte mit den Augen, drückte meinen Rücken allerdings durch und zog die Schulterblätter nach hinten. Danach wurde nicht mehr viel von mir erwartet. Ich sollte aufmerksam sein und dezent Mitgefühl ausdrücken.
Die Fee lächelte mich an. Es schien, als würden die Linien auf ihrem Gesicht sich bewegen. Das waren aber wohl nur die Muskeln unter der Haut. »Es freut mich, Sie kennenzulernen. Mein Name ist Anisa.«
Ich erwiderte das Lächeln. »Sehr erfreut. Aradias Mühlstein – Helena Weide.«
Aradia schnalzte missbilligend mit der Zunge, ohne ihre Sitzhaltung zu kompromittieren. Ein Scheinwerfer wanderte über ihr Profil, auf der Suche nach der richtigen Position. Wir waren fast so weit.
»Familie ist wichtig«, gab Anisa mit einer sanften Stimme zu Bedenken.
Ich nickte. »Aber manchmal kann man nicht genug Distanz zwischen sich und die lieben Verwandten bringen, nicht wahr?«
Ihr Lächeln verrutschte nicht, aber es bekam einen hölzernen Ausdruck, wurde spröde. Ein Hauch von Schuldbewusstsein wehte durch mein Inneres. Was wusste ich schon, was sie durchmachte? Hätte ich nicht die Pseudoteetasse halten müssen, hätte ich meine Hand auf ihr Knie gelegt.
Warte, das passte gar nicht zu mir. Verwirrt schüttelte ich den Kopf.
Rufus wedelte entnervt mit den Armen. »Helena, nicht so viel zappeln!«
Die Idee mit den Gestellen zum Reinhängen, über die wir gestern Abend noch gescherzt hatten, wurde attraktiver.
Plötzlich ging alles wie von selbst. Jeder nahm seine Position ein, ein Countdown wurde angezählt und mit Fingergesten beendet. Ich warf einen letzten nervösen Blick zu Falk hinüber. Es wurde ernst.
Für drei Sekunden wurde alles still, dann übernahm Aradia die Führung, wie vereinbart. »Anisa, dies ist meine Tochter Helena. Sie wird uns bei den Verhandlungen helfen, sie ist sehr geschickt im Umgang mit Menschen.«
Wie bitte? Ich hatte Mühe, mein Gesicht neutral zu halten.
»… ihr bitte ein wenig über euch erzählen?«
Ah, dazu war ich hier. Der berüchtigte Neuankömmling, dem man alles erklären konnte, ohne es wie eine gigantische Schubkarre voller trockener Informationen für den Zuschauer aussehen zu lassen.
Folgsam begann Anisa, ihre Geschichte zu erzählen: »Ich habe einen kleinen Sohn, Aurin. Er ist ein Kind der Liebe, wie man so schön sagt. Leider ist die Sippe, in die ich eingeheiratet habe, sehr … turbulent. Ich hatte Angst, dass Tigo Aurin durch sein schlechtes Vorbild schaden könnte. Tigo ist mein Mann, müssen Sie wissen. Er hat die Führung der Sippe übernommen, seit sein Vater nicht mehr unter uns weilt.« In einfachen Worten beschrieb sie das Leben in der Sippe – Feste, Traditionen, Loyalität. Und ich hörte aufmerksam zu. Das waren beinahe schon mafiöse Strukturen! Ein wenig fühlte ich mich wie in einem Märchen aus Tausend und einer Nacht, es klang alles so exotisch …
»Schnitt!« Rufus raufte sich die Haare. »Helena, dein Mund steht offen wie ein Garagentor! Das will doch niemand sehen!« (…)