Kennt ihr das Lied The Bonny Swans von Loreena Mckennitt? Dann wisst ihr alles, was ihr über Knochenblues wissen müsst. Außer natürlich die Sache mit den Heinzeln.
MAGIC CONSULTANT AND SOLUTIONS.
Ein Instrumentenbauer verschwindet. Seine Exfreundin bittet Helena, ihn zu suchen. Diese hat gerade ihre Lizenz zurückbekommen und freut sich auf eine entspannte Ablenkung vom Drama des Abendkleidkaufs. Nur schnell nach Köln fahren und ein paar Leuten ein paar Fragen stellen …
– aber so einfach ist es ja nie. Im Handumdrehen finden sie und Falk sich im Fokus einer mafiösen Organisation, die mit Körperteilen handelt, unterwandert von mythologischen Kreaturen. Auf einmal ist es gar nicht mehr so sicher, ob sie unversehrt nach Hause zurückkehren, um Marias Hochzeit zu feiern und die Beziehung zu Falks Familie zu kitten.
Leserstimmen:
Ab sofort als eBook und auch als Taschenbuch beim Onlinehändler eures Vertrauens – oder mit Widmung direkt von der liebenswerten Autorin! Außerdem ist die Geschichte im Sammelband Magie hinter den sieben Bergen: Sommer enthalten.
CN Körperflüssigkeiten, Blut, Leichenteile, Gewalt, Verstümmelung
Leseprobe:
(…) Die Dunkelheit und der Weihrauch schlugen mir ins Gesicht wie eine Faust. Ich taumelte aus dem Türrahmen und wartete kostbare Sekunden, um mich an die veränderte Umgebung zu gewöhnen. Obwohl es ein Werktag war, befanden sich viele Leute im Dom. Sie standen in kleinen Gruppen zusammen, wanderten allein umher oder versuchten, möglichst viel vom Prachtaltar mit auf ihre Selfies zu bekommen.
Falk war dicht hinter mir. »Siehst du ihn?«, keuchte er.
Ich schüttelte den Kopf.
Wortlos schob er sich zur zweiten offenen Tür hinüber. Wenn wir den Raum von hier aus durchkämmten, könnten wir den Musiker in die Zange nehmen. Unbemerkt käme er hier nicht wieder raus.
Wachsam sah ich mich um. Touristen, Einheimische in Andacht, keine Flüchtigen. Ein junger Priester im Messgewand war damit beschäftigt, glänzende Objekte zu polieren. Sein Gesicht zeigte eine Hingabe, wie wohl nur wenige Leute sie der Hausarbeit entgegenbrachten. Auch in der Ecke konnte ich sonst nichts Außergewöhnliches erkennen.
In der Nähe eines Beichtstuhls brach ein Tumult aus. Ich machte auf dem Absatz kehrt, wich einem winzigen Opa mit Krücken aus und lief zu Falk hinüber, der aus der Masse herausragte. Er hielt den Straßenmusiker am Kragen. Dieser ließ sich das natürlich nicht einfach so gefallen, sondern schlug wild um sich. Gegen Falks eisernen Griff kam er dennoch nicht an.
»Wem hast du erzählt, wo wir sind?«, fragte ich wütend.
Der Straßenmusiker quietschte vor Angst. Seine Arme fuhren durch die Luft wie die Flügel einer Windmühle.
Ich musste die Versuchung unterdrücken, ihm eine reinzuhauen. Die Angst der letzten Nacht hatte einer brodelnden Wut Platz gemacht.
Unglücklicherweise hatten wir Aufmerksamkeit erregt. Der junge Priester gab sein Poliergehabe auf und kam mit festen Schritten auf uns zu. Gleich würde der gesammelte Zorn des Klerus‘ sich über uns ergießen.
»Dies ist ein Haus Gottes. Ich muss Sie bitten, zu gehen.«
War das alles? Ich sah zu Falk hinüber und wies mit dem Kopf Richtung Ausgang. Das konnte der Typ haben. Aber unsere Beute würden wir so schnell nicht aufgeben. Ich spürte die Blicke des Priesters im Rücken, während wir uns an den andächtigen Touristen vorbei nach draußen drängten. Das Winseln des Straßenmusikers begleitete uns und sorgte für noch mehr Aufmerksamkeit. Einige Leute richteten ihre Handykameras auf uns. Tja, das konnte ich gerade nicht ändern. Aber ich schickte eine kleine energetische Welle in ihre Richtung. Mit ein wenig Glück würde das die Geräte außer Gefecht setzen.
Einige Meter von der Tür entfernt gab es eine Brüstung, und dahinter ging es Richtung Bahnhof in die Tiefe. Ohne dass ich etwas hätte sagen müssen, hob Falk den Mann in die Höhe und setzte ihn unsanft auf dem Geländer ab. Er gab den Kragen nicht frei, sondern drückte den stämmigen Mann nach hinten Richtung Nichts.
Der Straßenmusiker sah panisch hinter sich. Seine wilden Abwehrbewegungen hatte er eingestellt. Eine kluge Entscheidung. Stattdessen klammerte er sich mit beiden Händen an Falks Arm fest.
Ich schob mich dicht an ihn heran. »Nicht zappeln«, sagte ich leise, »sonst kann er dich vielleicht nicht mehr halten. Und jetzt – wem hast du erzählt, wo wir schlafen?«
Eine fremde Stimme unterbrach mich mit bestimmtem Ton: »Gibt es hier ein Problem?« (…)