Hurra, ein Abenteuer!!!

Hier gibt es Nägel mit Köpfen – ich fahre auf die MetropolCon!Hab sogar schon – also, „schon“ – die Tickets gekauft! Und wenn alles klappt, halte ich einen kleinen Workshop darüber, wie man seine Texte besser vorliest. Das übe ich schließlich seit mehr als zwei Jahren unter professioneller Aufsicht, und wenn ich meiner Lehrerin glauben will, bin ich gar nicht mehr so richtig ganz schlecht. Mal schauen, ob ich bis dahin auch ein professionelles Hörstück in der Welt habe, um es zu beweisen.

Abgesehen davon sind es für dieses Jahr noch gar nicht so viele Pläne – zwei Konzerte, wenn ich das richtig im Kopf habe (eines davon seit 2020 verschoben, mal schauen, ob es jetzt stattfindet), einen Familienbesuch … und ich habe dem Mann versprochen, dass wir mal wieder nach Amsterdam fahren, das ist seine Lieblingsstadt. Gut, ich würde ihm auch gerne mal Prag zeigen oder mit ihm zusammen Wien erkunden oder Koppenhagen oder … – aber wenn ihm soviel an Amsterdam liegt, machen wir das doch glatt. Ich bin schließlich eine Nette. ^^

Falls du Lust hast, schau mal auf das MetropolCon-Programm und sag mir, was ich unbedingt sehen/hören/… muss. Ich kenn doch niemanden und habe, wie üblich, so gar keinen Plan. Und natürlich bin ich gespannt, was deine Pläne für das Jahr bis jetzt sind!

Ganz verdreht

(Achtung: Leichte Spoiler für „The Twisted Ones“ von T. Kingfisher)

Eigentlich beeindruckt Horror-Literatur mich nicht. Ich mag sie, sie unterhält mich auch, allerdings grusele ich mich nur selten.

Anfang Dezember habe ich „The Twisted Ones“ von T. Kingfisher gelesen. Es geht um Monster und Parallelwelten, ist auch sehr lesenswert. Unter anderem hört die Protagonistin Geräusche, die sich wie Spechte im Holz anhören, sich aber später als typische Monstergeräusche entpuppen. Die Monster sind aus allem möglichen Gerümpel – Knochen, Äste, Steine, Müll, … – zusammengesetzt und nicht sehr freundlich.

Die Idee fand ich spannend, die Geschichte unterhaltsam geschrieben, nur besonders gegruselt habe ich mich beim Lesen nicht – dafür gestern umso mehr.

Da war ich nämlich im Wald wandern, es wurde dunkel, ich kannte mich auch nicht so gut aus … und plötzlich hörte ich einen Specht hämmern.

Zum Glück war es bis zum Auto nicht mehr weit. 😂

Hier ist ein Entschädigungsbild von einem Pfad ins Unterholz, der garantiert in eine Parallelwelt führt (ich hab es nicht ausprobiert).

Sicht von oben auf einen schmalen Pfad, der ins Unterholz führt. Die Zweige sind kahl, das Gras vor dem Wald blassgrün und ausgetreten.
Auf meinem altersschwachen Turm habe ich mich sicher gefühlt.

Welche Geschichten oder Charaktere haben dich bis in die Realität verfolgt?

Strongmanrun Impressionen

Dramatischer Himmel, eine große natürliche Wasserfläche, im Vordergrund eine mit einem Metallgeländer eingezäunte Betonfläche zwischen Brombeerranken. Auf der anderen Seite des Sees düstere Bäume.
Die Stimmung.

Diesmal gibt es nur wenige Bilder – auf jeden Fall im Moment. Zum einen hat es eimerchenweise geregnet, und zum anderen hat der Mann an den Hindernissen eher Videos gemacht, aus denen er mir noch schöne Bilder generieren will. Auf jeden Fall könnt ihr sehen: Dramatischer Himmel, nasse Läufer. Zum Glück hatte ich das „If you can read this text, the wearer is still human“-Shirt von „Zombies, Run!“ an, sonst hätte man mich wahrscheinlich versehentlich eliminiert. ^^

Rückansicht der Autorin daselbst. Sie trägt schwarze Lauftights und ein T-Shirt mit der Rückenaufschrift: "By the order of the UK Emergency Government, you are commanded to provide the wearer with all necessary military supplies. IF YOU CAN READ THIS TEXT, THE WEARER IS STILL HUMAN."
Im Hintergrund viele Läufer im Startbereich, allgemeine Aufregung, alles ist schon ziemlich nass.
Das T-Shirt.

Zehn Kilometer um den Fühlinger See in Köln ist schon unter guten Bedingungen eine Herausforderung. Immerhin sind es zehn Kilometer. Wenn dann noch Regen hinzukommt – hatte ich erwähnt, dass ich eigentlich eine Schönwetterläuferin bin? Aber da fragt ja niemand nach. Und wenn dann auch noch Hindernisse dazukommen … über Holzhürden klettern, unter künstlichen Baumstämmen hindurchtauchen, über Netze von einem Container zum nächsten balancieren … wird es schwierig. Aber direkt nach dem Zieleinlauf habe ich schon überlegt, das nächste Ticket zu kaufen. Was lernen wir daraus? Genau, ich lerne nichts mehr. Zur Sicherheit habe ich mir erst einmal drei Wochen Sperre verordnet, ehe ich über die nächste Teilnahme auch nur nachdenken darf.

Porträt vor dem Lauf. Ich sehe zerknittert aus, etwas nervös und ein wenig vorfreudig - oder wenigstens rede ich mir das ein. Unscharf im Hintergrund erkennt man Läufer in Kostümierung mit roten Tüllröcken. Das Wetter ist immer noch nicht besser.
Die Vorfreude.

Auf jeden Fall habe ich mir den Knöchel angeschlagen, der ist jetzt dick. Am vorletzten Hindernis waren meine Arme taub, mein Rücken tut auf eine neue Art weh und irgendwann habe ich das Bein nicht mehr hoch genug gekriegt, um ohne Hilfe aus dem Wasserbecken zu klettern. Zum Glück sind die anderen Läufer extrem hilfsbereit – ich musste also nicht auf einem der Container campieren, bis die Abbau-Crew kommt. Jetzt weiß ich, in welchen Bereichen ich mehr trainieren muss.

Klatschnasse Läuferin in neongrüner (neongelber? Darüber streiten wir zuhause) Regenjacke jubelt auf den Parkplatz. Alles ist nass. Wirklich alles.
Das Nachspiel.

Okay, und wer kommt nächstes Jahr mit auf die Strecke?

Müde, aber glücklich

Manchmal muss man sich entscheiden: Erhole ich mich? Oder mache ich etwas, das garantiert glücklich macht, und bin danach so vital wie der platte Igel an der Endhaltestelle?

Ich habe meine Entscheidung getroffen. Für so eine alte Frau wie mich war es ein lebhaftes Wochenende, und was jetzt von mir übrig ist, sabbert leise weinend (leise, haha!) auf die Tastatur. Zuwenig geschlafen. Zuviel bewegt. Gut gebechert. Lange Autofahrten.

Ein Teil von mir denkt: Puh, tu dir sowas doch nicht mehr an!

Ein anderer Teil denkt: Du musst sowas öfter machen, du bist gar nicht mehr im Training.

Und wir wissen ja alle, wer von beiden Recht hat.

Und damit es hier auch mal wieder ums Schreiben geht: Während eines Ausflugs hatte ich die phänomenale Erkenntnis, dass in meiner aktuellen Geschichte etwas Entscheidendes fehlt. Aber das kann ich leicht nachbasteln, wird anschließend gar nicht mehr auffallen.

Und jetzt entschuldige mich bitte, ich muss mich hart erholen, damit ich am Samstag tatsächlich durch den Schlamm kriechen kann.

Weitere abenteuerliche Details

Ein geöffneter Rucksack, darin erkennt man ein grünes Portemonnaie und diverse Tüten mit Haribo-Süßigkeiten.
Lockstoffe

Es wäre ja blanke Zeitverschwendung, nur zu einer Brücke zu fahren, drüberzugehen und wieder heimzufahren, nicht wahr? Deswegen heute noch ein paar weitere Details zu meinem Wochenend-Abenteuer. Punkt 1: Die Verpflegung. Auch bekannt als „Nervennahrung“ oder „Damit kannst du andere Leute notfalls über den Abgrund locken“.

Auf einem Block aus Beton liegt eine kleine gelbe abgenutzte Stoffente, die Keilform hat. Im Hintergrund erkennt man unscharf mehrere Leute, die über eine Hängebrücke gehen, außerdem einen bewaldeten Hang.
ENTE!!!

Ja, die Brücke habt ihr schon gesehen. Aber die Ente auch? Die hat auf uns aufgepasst. KGE, wie wir sie zuhause nennen, war vor vielen Jahren ein Geschenk an den Mann und ist seitdem auf sehr vielen Urlaubsbildern gewesen.

Ein schattiger Waldpfad, es geht bergauf. Links sieht man mehrere Bäume an einem Hang wachsen, rechts schlängelt sich ein flacher Pfade zwischen weiteren Bäumen hindurch der Sonne entgegen.
Wanderpfade

Wer nicht über die Brücke wieder zurückgehen und dennoch zu seinem Auto zurück wollte, konnte alternativ durch das Tal unter der Brücke wandern. Es war sehr idyllisch, mit schmalen Pfaden, Liegestühlen und einem fröhlichen kleinen Bachlauf. Ein Nachteil: Man muss erst einmal ins Tal hinunter und dann auch wieder HINAUF wandern. Hat gutgetan.

Ein getupfte Rehkitz steht und sieht entspannt in die Kamera.
Bambi?

Weil nach der Brücke des Todes(TM) und der Wanderung noch ein wenig vom Tag übrig war, sind wir noch in den nahen Tier-Erlebnispark Bell gefahren. Das größte Erlebnis war, wenn man mal ein Tier gesehen hat – der Park ist eher klein (toll für Familien mit kleinen Kindern!) und die Tiere waren viel klüger als wir: Sie haben sich in den Schatten gelegt und gedöst. Aber man konnte u.a. durch das Dammwildgehege und zu den Känguruhs hineingehen. Und …

Ein Lemurenmännchen sitzt mit großen Augen auf dem Kiesboden dicht vor der Kamera. Im Hintergrund erkennt man Teile einer sitzenden Person, vorne rechts ein wenig Rucksack.
Ich möchte mit Ihnen über den Lemurengott reden.

… Lemuren! Wir haben eine ganze Weile im Gehege verbracht, auf dem Boden gesessen und die putzigen Biester beobachtet. Einige haben sich streicheln gelassen und waren auch sonst sehr interessiert. Am liebsten hätte ich einen im Rucksack mit hinausgeschmuggelt, aber das wäre natürlich nicht sehr vernünftig gewesen. (Ich habe es NICHT getan. Wir alle wissen, dass ich eine komplizierte Beziehung mit der Vernunft habe, aber hier habe ich mich diszipliniert.)

Der Rückweg hat dann übrigens aufgrund der Verkehrssituation eine Stunde länger gedauert als geplant, aber ich hatte es ganz gemütlich und bin mindestens fünf Minuten vor der von unterwegs aus bestellten Pizza zuhause angekommen.

Abenteuer Hängebrücke

Kennt ihr die Geierley-Brücke? Nein? Dann geht mal eben hierhin und lest, ich warte solange.

Da war ich heute. Nicht allein, nein, meine Freundin Paty von Good Vibes Translations, ihres Zeichens Übersetzerin und Hochzeitsrednerin war auch da. Die Brücke ist nämlich ungefähr auf der Hälfte der Strecke zwischen unseren Wohnorten – und wir haben beide Höhenangst. Rübergegangen sind wir dennoch, wir lassen uns von unseren Gehirnen ja nicht vorschreiben, was wir zu tun oder zu lassen haben!

Das sind 360 Meter Stahlseile, Schrauben, Nieten, anderes Metallgedöns und Holzbohlen, etwa 100 Meter über dem Talboden. Was für eine abwegige Idee.

PS: Das zählt als Strongman-Training, da muss ich ja auch über absurde Dinge drüber!

Warten und wandern

Aktuell besuchen wir einmal pro Woche einen Verwandten in einem weiter entfernten Krankenhaus. Und weil ja immer noch Corona ist, lassen die natürlich nur eine Person pro Tag als Besucher rein. Der Mann fährt aus gesundheitlichen Gründen nicht gern so eine lange Strecke am Stück, also muss ich ran.

In den letzten Wochen habe ich mir Arbeit und Bücher mitgenommen. In unserem Auto wartet es sich ja ganz bequem.

Die Aussicht.
Die Arbeit (fertig, nach dem Blocken).

Diesmal war das Wetter aber so schön, dass ich stattdessen auf gut Glück in die Landschaft gelaufen bin. Mach ich manchmal. Geht meistens gut.

Ein … Dings? Im Ernst, Leute, wer weiß, was das ist?
Eine Aussicht.
Eine Präzisions-Sonnenuhr.
Eine Sternwarte.

Ich sag doch, meist geht das ganz gut. ^^

Jugendsünden und was man aus ihnen lernt.

NICHTS.

Screenshot Anmeldebestätigung Strongmanrun Köln 2022, Aufschrift: "#RUNJECK
Köln, 10. September 2022
YEAH - DU BIST DABEI!!!"
Als ob ich nie gejammert hätte.

Erinnert ihr euch noch? Das ist vier Jahre her, ich war ein gutes Stück jünger (und leichter!) und hatte riesigen Schiss vor der ganzen Sache. Heute morgen kam dann der nächste Newsletter mit einer Übersicht über einige der kommenden Hindernisse, und ich erwischte mich beim Gedanken: „Hey, das sieht nach Spaß aus.“

Nachdem ich mich selbst ausgelacht hatte, rechnete ich nach: Noch drei Monate. Ich kann aktuell keine 10 Kilometer am Stück rennen und bin erst seit wenigen Wochen wieder im Fitnessstudio angemeldet.

Ach, was soll’s?

Also habe ich mich angemeldet und fühle mich jetzt ein wenig albern.

Wer von euch kommt mich anfeuern?

Mein Fahrrad

Vor einem Mehrfamilienhaus steht ein dunkelblaues City-Damenrad mit tiefem Einstieg. Auf dem Lenker erkennt man eine gelbe Quietscheente mit Helm. Am Gepäckträger hängt eine gelbe Tasche.
Darf ich vorstellen? Sebastian.

Manchmal funktioniert mein Hirn ein wenig merkwürdig. Dann will es etwas unbedingt, obwohl es andere günstigere/bessere/einfachere Methoden gäbe, vergleichbare Ergebnisse zu erzielen.

Ein neues Fahrrad beispielsweise. Also nicht nur ein neues Fahrrad, sondern ein „neues“ neues Fahrrad. Frisch aus dem Laden.

Sowas hatte ich nämlich noch nie.

Oder fast noch nie. In der Grundschule bekamen wir drei von unseren Großeltern Gazelle-Räder, die dann anschließend fleißig in Verwandtschaft und Bekanntschaft herumvererbt wurden. Ich denke, als die bei uns ankamen, waren die ganz neu. Aber das war auch in den späten Achtzigern.

Man könnte natürlich ein gebrauchtes kaufen. Sogar ein gebrauchtes aufgemöbeltes. Wäre auch viel sinnvoller, so oft, wie die geklaut werden.

Aber mein Hirn hat darauf bestanden. Und da ich noch einen Teil meines letzten Jahresbonusses für wahlweise Fahrrad oder Notfall beiseitegelegt hatte, war es jetzt also soweit.

Natürlich habe ich ganz artig lokal gekauft, in einem Laden, in dem ich schon früher mit Rad-Wehwehchen war. Und das nicht nur, weil ich mal so überhaupt keine Ahnung von Fahrrädern habe, sondern auch, damit ich immer eine Werkstatt an der Hand habe. Bin letzte Woche hin, hab ihm mein Leid geklagt (dicke Frau will Fahrrad ohne Batterie, um damit auf den Berg zu fahren, auf dem sie wohnt) – und der junge Herr hat fleißig beraten, bis wir uns einig waren. Ging eigentlich ganz leicht, wir haben einige Räder angeschaut, und das erste, das ich ausprobiert habe, passte schon gut. Helm etc. hatte ich noch zuhause von dem Leihrad, das ich letztes Jahr hatte (schließlich musste ich ausprobieren, ob ich tatsächlich blöd genug wäre, regelmäßig mit dem Rad die zwei Kilometer Steigung in Angriff zu nehmen – und ja, ich bin so blöd). Nachdem wir uns einig waren, wurden noch einige Schrauben nachgezogen, die Reifen überprüft, ein spezielles Schloss montiert – und heute durfte ich Sebastian dann endlich abholen.

Warum Sebastian? Tja, daran sind die Prinzen schuld.

Der Tierarzt. Das Update.

Vielleicht erinnert ihr euch, der alte Flauschepo (also der Kater!) war beim Tierarzt.

Weißblaue Katzentransportkiste mit weißer Gittertür. Hinter der Tür: Auf einem sandfarbenen Kissen hockt ein weißer Kater mit wenigen roten Abzeichen und schaut durch die Tür.
Vor dem Tierarzt.

Wie der Tierarzt nach kurzer Untersuchung bestätigte (so ähnlich hatte ich das schon vermutet), gab es zwei Möglichkeiten:

Entweder der Kater hat irgendwo eine Entzündung, die in der Untersuchung nicht sichtbar war, dadurch schwillt der Lymphknoten an.

Oder es ist ein Tumor.

Sicherheit, meinte der Tierarzt, würde eine Nadelbiopsie geben. Allerdings sei die an genau der Stelle schwierig, weil da sowohl Nerven als auch große Blutgefäße verlaufen. Und ohne wichtigen Grund sedieren wolle er so einen alten Kater (der Flauschepo ist 13 Jahre alt) auch nicht. Also schlug er vor, symptomatisch für eine Entzündung zu behandeln und zu schauen, ob die Schwellung davon weg geht. Es gab noch eine Spritze für den Kater und ein Tütchen Tabletten, dann waren wir entlassen.

Weißblaue Katzentransportkiste mit weißer Gittertür, auf sandfarbenem Kissen ein weißer Kater mit wenigen roten Markierungen, der deem Betrachter beleidigt den Rücken zuwendet.
Nach dem Tierarzt.

Jetzt muss der arme alte Greebo also vor dem eigentlichen Futter immer so eine Leckerchen-Paste mit kleingebröselten Tabletten fressen. Er leidet sehr. Aber es sieht ganz so aus, als ob die Behandlung Erfolg zeigt, also werde ich mich nicht beschweren.