Weinlese

Letzten Samstag hatte ich also meine erste buchbezogene Veranstaltung dieses Jahr. Ganz klein und hygienekonform. Der Chaospony Verlag und das Weingut Abel in Ingeheim hatten sich zusammengetan, um zwei Dinge zu kombinieren, die generell gut zueinander passen: Guten Wein und gute Bücher. Für einen kleinen Eintritts-Obulus konnte das Publikum ausgesuchte Weine probieren und dazu passenden Geschichten lauschen.

Biergarnitur mit vier Personen: Nicolas von Szadkowski (Autor), Sandra vom Chaospony Verlag, Nicolas' Partnerin Kat, Verlagsfee Dani.
Die (vor-)lesende Bevölkerung vor der Schlacht.

Abwechselnd wurde dann von Wein erzählt und Fantastisches gelesen. Den Auftakt machte Nicolas von Szadkowski mit einem Auszug aus seinen Legenden der Weber – einer auf gegenwärtig sieben Bände ausgelegten eher klassischen Fantasyreihe. Außerdem gab es einen kleinen Vorgeschmack auf die druckfrische Chronik der Zombieflauschapokalypse, in der ich auch mit einer Geschichte vertreten bin, vorgelesen von der Chefin daselbst.

Der Blick auf die Lesebühne: einige Biergarnituren unter einem gestreiften Festzelt, mehrere Leute sitzen und hören der Verlegerin zu. Die steht am Kopfende des Raumes neben dem Winzer.
Das Publikum wird von Fachleuten unterhalten.

Danach durfte ich den Leuten Andrea und Bob vorstellen – passend zu einem kurvigen Roten.

Ein Glas Rowein auf einem Tisch, neben dem Buch "Andrea die Lüsterne und die lustigen Tentakel des Todes", halb verdeckt von einem Mundnasenschutz mit Fledermausaufdruck.
Perfekt gekleidet ist man aktuell ja nur mit Maske.

Und zum Schluss gab es noch eine lustige Geschichte aus der Anthologie Verirrte Prinzen & bockige Prinzessinnen. Bei dieser Gelegenheit hatte Verlagsfee Dani ihre Vorlese-Premiere – und hat sich sehr tapfer geschlagen.

Tisch mit Buch, Landkarte und Blümchen als Deko, dahinter vorlesende Person mit Buch.
100 % professionell, sag ich doch.

Insgesamt war es – den Umständen und der Spontanität geschuldet – ein eher intimer Abend, aber wir haben uns sehr amüsiert. Vor allem konnte ich viel über Wein lernen, die ich ja traditionell eher aus einer Biergegend komme (und damit meine ich nicht das Rheinland mit Kölsch und Bönnsch und was die hier sonst in kleinen Gläschen kredenzen ^^). Wir saßen nach den Lesungen noch eine ganze Weile und unterhielten uns über alles mögliche. Ein wenig schwierig wurde es für mich, als es um alternative Heilmethoden ging – ich bin völlig dafür, der Schulmedizin nicht unbesehen zu vertrauen, und schon gar nicht den Ärzten. Alles ehemalige Medizinstudenten, tsk! Aber wenn es um so Dinge wie Schlacken im Körper oder elektromagnetische Blutuntersuchungen geht, muss ich mir schon hart auf die Zunge beißen. Andererseits wollte ich den netten Abend nicht mit hitzigen Diskussionen verderben, und … letztendlich ist es fast egal, wie man Leute dazu kriegt, gesund zu essen. Hauptsache, wichtige Behandlungen werden nicht wegen irgendwelcher esoterischer Ideen verschleppt.

(Innerlich habe ich natürlich trotzdem tausend Rants gehalten. Aber die sind mehr für mein eigenes inneres Gleichgewicht, ihr versteht.)

Abschließend kann ich sagen, dass mir so kleine Formate sehr gut gefallen, weil man mit den Leuten leichter ins Gespräch kommt. Ich könnte mir gut vorstellen, so etwas öfter zu machen. Bräuchte nur jemanden, der mir so ewas organisiert. ^^

Wein-Lese

Dass wir nicht reisen oder wild Party machen können, heißt ja nicht, dass man sich gar nicht amüsieren kann. Deswegen lese ich euch am Samstag etwas vor. Wer mich immer schon mal (wieder) live und in Farbe sehen wollte, oder hören, wie Bob klingt, wenn ihn die Autorin persönlich liest, der sollte unbedingt nach Ingelheim kommen. Und sogar wenn die Lesung ein Reinfall ist – zum einen gibt es noch andere Autor*innen, die vorlesen, und zum anderen haben wir Wein. Es kann eigentlich gar nicht schlecht werden.

(An das Universum: Das ist KEINE Herausforderung.)

Die sabbernde Gretel

Vor einer ganzen Weile schon hatte der Chaospony Verlag (kennt ihr, da wohnen Andrea und Bob) ein Crowdfunding gestartet. Das Ziel: Einen ordentlichen 3D-Drucker besorgen, um damit die bei Viellesern beliebten Goodies zum Buch drucken zu können.

Diese Notwendigkeit war natürlich die Schuld von Andrea der Echten. Die hatte sich nämlich eiskalt geweigert, eine angemessene Auflage kleiner Bobs in Handarbeit herzustellen.

Ja, das ist alles Handarbeit. Nicht meine.

Also hatte Sandra die Idee, einen 3D-Drucker zu organisieren und winzige Bobs zu drucken. Und da die Biester teuer sind – Crowdfunding.

Natürlich habe ich mich auch beteiligt. Und heute kam völlig überraschend Post.

Offenbar existiert dieser 3D-Drucker schon, und er hat auch schon einen Namen. Oder vielmehr: SIE hat einen Namen. Die sabbernde Gretel. Ich nehme an, das ist Zwischenfällen beim Druck geschuldet. ^^

Auf jeden Fall lassen die gedruckten Bobs (Böbber?) noch auf sich warten, aber zur Entschädigung gab es heute ein kleines Überraschungs-Trostpaket. Enthalten war ein Gruß von Gretel in Person, eine Anleitung für eine selbstgebastelte Tentakelkrone, ein paar süße Trostpflaster und Goodies zu einigen der anderen Chaospony-Bücher.

Und jede Menge Glitzer.

Wirklich.

Ich habe Glitzer an Stellen, an denen kein Glitzer sein sollte.

Außerdem gab es Tee. Wenn man den trinkt, glitzert man wahrscheinlich auch von innen.

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Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, noch einmal eine Lanze für Kleinverlage zu brechen – gut, ihr werdet nicht reich. Das Werbebudget ist vielleicht begrenzt. Und bei einem Eine-Frau-Unternehmen wie dem Chaospony Verlag kann sich auch einmal was verschieben, wenn das Schicksal in Gestalt zürnender Elektroinstallationen dazwischenfunkt. Aber viele Kleinverlage machen den Mangel an Größe mit einem Übermaß an Einsatz und Kreativität wieder wett, und der Kontakt ist eigentlich immer persönlich und herzlich.

Ich bin auch nach mehr als einem Jahr immer noch froh, dass Andrea und Bob so ein tolles Zuhause gefunden haben, und freue mich auf viele weitere Bücher aus dem Chaospony Verlag.

 

Kurzer Rückblick: Die RPC

Die Fotos hat alle der mich liebende und geduldig begleitende Mann gemacht. Dass man nur meine rechte Seite sieht, liegt daran, dass ich meine linke Gesichtshäfte – wie ungefähr alles – zu Hause vergessen habe. Um fünf war ich im Lesecafé auf der RPC eingeplant, da war vorher gerade noch Zeit für einen magischen Beruhigungstrank am Chaospony Stand.

Zur Lesung selbst waren tatsächlich einige Leute da, die ich noch nicht kannte, und die direkt, live und als Uraufführung erleben konnten, wie unorganisiert so eine Autorin sein kann. Requisiten? Liegen noch zu Hause. Länge der Lesung? Grob geschätzt. Headset? Zum Glück war ich dafür nicht verantwortlich und alles funktionierte deswegen genau so, wie es soll. Weggelaufen ist auch niemand, das werte ich als gutes Zeichen. Anschließend habe ich mir erst einmal eine Liste mit Dingen gemacht, an die ich schon dieses Mal hätte denken sollen, damit bei der Lesung auf der FeenCon alles ein wenig glatter läuft.

Viel haben wir aufgrund unseres knappen Zeitplans nicht gesehen, aber es war auf jeden Fall schön bunt. Ungefähr so:

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Wo anfangen?

Tut mir leid, ich blogge nicht so viel. Meistens, weil mir mein Leben ziemlich langweilig vorkommt. Klar, ich habe viel zu tun, aber das sieht meistens so aus:

Aufstehen. Haushalt. Arbeit. Einkaufen/Sport/Arzt/Haushalt. Schreiben. Bett.

Für einen dreistündigen Actionthriller eignet sich das wirklich nicht. Aber dazwischen passieren immer wieder so Kleinigkeiten, die ich eigentlich mal erzählen könnte, und die ich ziemlich spannend finde:

Beispielsweise gibt es Andrea die Lüsterne … jetzt als eBook für Kindle. Das hat einen Moment gedauert, denn der wunderbare Chaospony Verlag möchte natürlich alles möglichst richtig machen. Wenn ihr die großartigen Leute dahinter unterstützen wollt, dann … kauft die Bücher. Oder die zahllosen Fanartikel. Dafür müsst ihr nicht einmal Bücher mögen, denn es gibt auch etliches anderes: Postkarten, Stofftaschen und -beutel, Hoodies, Tassen, … ein echtes Pony haben sie noch nicht im Angebot, aber sobald das kommt, schlage ich zu. Vielleicht drucken sie mir ja eins, wenn ihr Startnext-Crowdfunding funktioniert … – und alle, die schon immer ihr ganz persönliches eigenes kleines Tentakelwesen haben wolltest: Jetzt ist eure Gelegenheit! Unterstützt den Verlag, bestellt euren eigenen Außerirdischen und helft uns, die Welt zu einem besseren (und leicht nach Käse riechenden) Ort zu machen!

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Außerdem ackert das Nornennetz unermüdlich, um die Nornen auf die Leipziger Buchmesse zu bringen. Es wird Meet & Greet-Aktionen geben, Verlosungen, (Ver-)Lesungen, ihr könnt lauter tolle Leute treffen und euch einen Eindruck davon machen, was passiert, wenn man Frauen in der Phantastik unbeaufsichtigt lässt. Ich selbst bin auf jeden Fall Freitag Vormittag am Stand, aber auch sonst und zwischendurch und überhaupt. Und ganz im Ernst, ich bin nicht das beste, was euch dort passieren kann! Merkt euch: Halle 2, Stand J303.

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Und zu guter Letzt … der Endspurt der „Magie hinter den sieben Bergen“. Ich arbeite hart daran und denke jetzt schon wehmütig an die Zeit nach Helena und Falk. Drei Bücher stehen uns noch bevor, vom ersten steht das Gerippe. Eine Geistergeschichte, fast ganz klassisch, mit einem Fluch und einem Überraschungsgast. Mir fehlen noch zwei Szenen, dann geht es mit Feuereifer weiter mit Band Acht – und da bringe ich die beiden so richtig in Schwierigkeiten. Es wird grandios, sage ich euch!

Was danach kommt, weiß ich übrigens auch schon – oder wenigstens habe ich eine Idee. Es wird fantastisch, und unheimlich, und abgründig, und diesmal auch ziemlich dystopisch/utopisch (je nachdem, von welcher Seite aus man es betrachtet). Aber das Projekt muss leider noch ein Jahr warten, bis ich den Kopf dafür ausreichend frei habe.

In Farbe. Und bunt. BOB!!!

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Gut, das war gelogen. Es ist „nur“ Andrea, mit Andrea und Bob in Händen. Und einer ganz hingerissenen Autorin. Auf jeden Fall gibt es „Andrea die Lüsterne und die lustigen Tentakel des Todes“ inzwischen als echtes Buch aus Papier beim Chaospony-Verlag zu erwerben. Das eBook folgt in Kürze, habe ich mir sagen lassen. Oder ihr schreibt mir eine eMail über GESCHICHTENQUELLE[at]GMAIL.COM und bestellt verbindlich ein signiertes Exemplar (13,90 € plus 1,50 € Versandkosten).

Der Tag auf der BuCon war übrigens schön und anstrengend und lustig und interessant und anstrengend und vor allem schön – das komplette Team Chaospony ist extrem witzig und freundlich, ich fühle mich hervorragend aufgehoben. Die Besucher waren auch sehr nett, und ich hatte die Gelegenheit, einige alte und nicht ganz so alte Freunde am Rand auf einen Kaffee zu treffen.

Für so schüchterne Menschen wie mich (lacht da wer?) ist es natürlich ein wenig schwierig, so viele Leute zu treffen, mir Gesichter und Namen zu merken und generell gesellig zu sein, aber nach einem komplett dekadent-faulen Sonntag auf dem Sofa fühle ich mich jetzt auch wieder in der Lage, Kontakt zu meinen Mitmenschen aufzunehmen.