Hoffentlich habt ihr euch alle gut ins neue Jahr rübergerettet. Höre ich da etwa verhaltenen Optimismus? Du musst es ja wissen. Hier geht alles immer noch nicht wieder seinen geregelten Gang, aber wir nähern uns einer Art Ordnung.
Letzte Woche gab es eine weitere Beerdigung im Familienkreis. Das macht dann drei Todesfälle seit dem letzten April. Sagen wir mal so – 2022 wird mir nicht als Lieblingsjahr in Erinnerung bleiben. Ein naher Verwandter des Mannes ist kurz vor den Feiertagen gestorben, und da es sonst niemanden mehr gibt, sind er (und ich) und sein Bruder mit der Abwicklung von allem, was da kommt, beschäftigt. Ich bin ja keine Freundin von Papierkram, und dem Verwandten hätte ich noch ein langes, gemütliches Leben gewünscht, damit er seinen eigenen Papierkram erledigen kann.
Ah well.
Ganz langsam fuchse ich mich wieder in eine Schreibroutine ein, sortiere meine Handarbeits- und Mal- und Zeichensachen und entdecke unter dem ganzen Chaos meinen Schreibtisch wieder. Die „Schattenfall“-Reihe gibt es eben erst im kommenden Herbst, lässt sich nicht ändern. Ich wollte dir lieber ein gutes als ein pünktliches Buch präsentieren und hoffe, das ist auch in deinem Sinn. Wer weiß, vielleicht lerne ich bis dahin sogar noch dazu? Die Hörbuchproduktion liegt auch auf Eis, und von all den anderen Plänen und Projekten reden wir erst gar nicht. Ich bin nicht sicher, wie lange ich brauche, um meinen alten Schwung wieder zu finden. Aber ich gebe nicht auf – was wäre denn auch die Alternative? Vernünftig und alt zu sein und in einen lokalen Schützenverein einzutreten? Dann lieber auf eigene Faust Blödsinn machen.
Und jetzt hoffe ich, dass du schon deine eigenen Pläne für Blödsinn geschmiedet hast. Was, glaubst du, hat 2023 für uns in der Hinterhand?