Die Hexe und der Anti-Grinch

Es war einmal eine Hexe, die zu Frühlingsbeginn sämtliche Weihnachtsdekoration in den Keller verbannte.

Jepp, das bin ich. Schon im März will ich von Schneeflocken, Weihnachtsdörfern und dicken Männern in roten Mänteln nichts mehr sehen.

Ziemlich engstirnig, oder?

Der Mann ist allerdings ein richtiger Weihnachtsfan. Für ihn ist das die einzige schöne Zeit im Jahr.

Tja, das haben wir Hexen dem Rest der Bevölkerung voraus – für uns ist jede Jahreszeit feierwürdig.

Auf jeden Fall muss ich irgendwie das Weihnachtsdorf in den Keller kriegen, ohne dass er mir auf der Treppe auflauert.

Ist schon ungünstig, dass ausgerechnet ich an einen Anti-Grinch geraten bin!

Bei der Gelegenheit verstaue ich dann, der Fairness halber, auch die letzten Halloween-Dekorationen. Damit er nichts zu meckern hat. Dabei weiß doch jeder, dass das etwas ganz anderes ist! Halloween ist kein Feiertag, sondern ein Lebensgefühl.

Na ja, dann bin ich in den nächsten Monaten eben das Unheimlichste in unserer Wohnung.

Im Vordergrund ein schwarzer Plastik-Kessel mit einer abgetrennten Hand aus Gummi und einer riesigen künstlichen Spinne. Dahinter verschiedene Deko-Elemente mit weihnachtlichen Motiven: Eine Lichterkette, ein Windlicht, ein Türkranz, ein kleines Weihnachtsdorf aus Kunststoff mit einem Kabel. Dahinter Chaos.
Alles für den Keller

Feiertage de luxe

Feiertage – oder wenigstens freie Tage, wenn man eh die ganze Zeit über in Jogginghosen auf dem Sofa bleibt. So wie ich im Moment, und ihr hoffentlich auch! Wir haben mehr Süßigkeiten, als zwei Erwachsene vernünftigerweise in einem Monat essen sollten, nur für diese paar Tage beiseitegeschafft, und ich plane, möglichst viel davon zu genießen. Außerdem wartet der Balkon auf mich, mit dem gigantischen Liegestuhl. Wenn das Wetter uns aufhalten will, nehme ich einfach mehr Decken mit raus.

Ich hoffe, ihr macht es euch ähnlich bequem!

Fantastische Feiertage(1)!

Quadratische Grafik mit einer diagonalen Aufteilung (links oben nach rechts unten): Rchts eine gefrorene Seifenblase auf einem Bett aus Eiskristallen, überwiegend weiße und dunkelblaue Farbtöne. Lins grau-blauer Hintergrund, darauf weiße Schrift: "Fantastische Feiertage! Ich wünsche euch kalte Nasen, heiße Getränke und alles Gute für das kommende Jahr!"

Sagen wir es, wie es ist – das Jahr 2020 war … überraschend. Und nicht nur auf die gute Art. Wir hatten keine großen Buchmessen, wenig Sozialkontakte und ernüchternde Einblicke in die Bereitschaft unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen, sich zum Wohl der Allgemeinheit einzuschränken. Aber es war nicht alles schlecht. Wir haben tolle Bücher bekommen, abwechslungsreiches Streamingprogramm und einen Vorwand, möglichst viele neue Brotrezepte auszuprobieren. Alle haben sich gesorgt: Um die eigene Existenz, um die Gesundheit von Familien und Freunden, um unsere kollektive geistige Gesundheit. Manche von uns hatten es dabei sicherer als andere, aber wir wurden alle auf eine Art erschüttert, die wir nicht vorhergesehen hatten. Konzerte wurden verschoben, Events abgesagt, Reisen storniert. Wir haben sehr, sehr viel Zeit daheim verbracht und sind unseren Haustieren auf den Sack gegangen.

Ich wünsche mir, dass ein Ende dieses internationalen Multi-Experiments nicht mehr lange auf sich warten lässt. Und ich wünsche euch trotz allem und mit allem ruhige, sichere Feiertage mit der nötigen Entspannung und dem Rückhalt, den wir alle gerade brauchen.

Nach den Feiertagen starten wir dann wieder durch. Schön mit Abstand, wie es sich gehört.

Passt auf euch auf!

(1) Meine Finger tippen immer „Feuertage“ und ich hoffe sehr, dass die nicht etwas wissen, das ich noch nicht weiß.

Völlig unpassend: OH DU FRÖHLICHE!

Ein Blog Prompt fragt nach meinem liebsten Feiertagsrezept. Und ich muss ehrlich sagen, es fällt mir schwer, einen Liebling zu küren. Allerdings kann ich euch, ohne mit der Wimper zu zucken, verraten, was mein praktischstes Feiertagsrezept ist:

Knoblauch-Walnuss-Hähnchen

Das mache ich oft zu Weihnachten* – wenig Anstrengung, große Wirkung! Dazu sei zu sagen, dass wir die Feiertagsmahlzeiten zuhause für gewöhnlich zu zweit einnehmen Es ist also gar nicht nötig, große Mengen zu kochen.

Das Knoblauch-Walnuss-Hähnchen ist ein Brathähnchen aus dem Ofen, dem eine Zitrone in den Hintern geschoben wird. Außerdem kriegt es eine Mischung aus gehackten Walnüssen, Knoblauch, Butter und Petersilie unter die Brusthaut geschoben. Das macht das Fleisch schön aromatisch und saftig, während regelmäßiges Begießen mit einer Honig-Gemüsebrühe die Haut unglaublich knusprig macht.

Sagte die verrückte Autorin nicht etwas von „wenig Anstrengung“? Jaaaa, im ersten Moment klingt das lästig. Aber so ein durchschnittliches Huhn ernährt uns im Anschluss drei Tage, ohne langweilig zu werden.

Am ersten Tag gibt es Brathähnchen mit Kartoffeln und einer oder zwei Gemüsebeilagen.

Am zweiten Tag variieren wir – entweder Salat mit Hähnchenfleisch oder Hähnchen-Sandwiches, vielleicht auch eine Gemüsesuppe mit ehedem gefiederter Einlage.

Und was danach noch an Fleisch übrig ist, wird am dritten Tag in Frikassee gekocht und mit Reis serviert.

* Der eigentlichen Heiligabendtradition meiner Familie – Kartoffelsalat, Würstchen, Käsewürfel und Appelflappen – kann der Mann wenig abgewinnen. Ich weiß auch nicht, was er dagegen hat. ^^

Und jetzt zu euch – Feiertagstraditionsrezepte? Familienerinnerungen? Spannende Ideen, was man noch alles aus so einem armen Huhn machen könnte?

Es schweigt nicht nur, es weihnachtet auch

Völlig untypisch für mich, bin ich dieses Jahr bereits im November in Weihnachtsstimmung. Eigentlich sollte ich noch Halloween hinterhertrauern, aber stattdessen benutze ich bereits winterliches Briefpapier, habe die Grußkarten bestellt, die Füllung für den Adventskalender des Mannes eingekauft und sogar fast alle seine Geschenke zusammen – bei einer Kleinigkeit weiß ich noch nicht, ob die rechtzeitig erhältlich ist, aber das wäre sowieso nur ein zusätzliches Leckerli.

Sämtliche Halloweendekoration ist wieder in ihrer Kiste verstaut, der Winterkranz hängt an der Tür und die elektrischen Teelichte werden stetig mehr. An den kommenden Abenden werden wir unauffällig immer mehr winterliche Dekoration auf allen ebenen Flächen verteilen, und Fensterbilder gibt es dieses Jahr auch. Den Adventskranz muss ich noch zusammensetzen und aufstellen, aber die Einzelteile haben wir bereits hier.

Am Freitag hat hier der Weihnachtsmarkt aufgemacht, und mit dem Team von der Arbeit waren wir auch direkt Glühwein testen – in kompletter Montur mit Blinkemütze, Pinguinohrsteckern und Weihnachtspulli. Außerdem habe ich eine Liste mit Weihnachtsmärkten hier in der Nähe, die ich noch besuchen will.

Zwei Stollen und eine Portion Honigkuchenteig reifen in der Küche. Wir haben schon drei verschiedene Sorten Plätzchen. Auf der Fensterbank zieht Bratapfellikör. Und wenn ich ganz ehrlich bin, mache ich mir auch schon Gedanken darüber, was wir über die Feiertage essen wollen könnten.

Ich kann es nur auf beginnende Altersvereisung schieben.

Weihnachtselch, Weihnachtseichhörnchen und winterliche Tannen aus übriggebliebenem Eischnee.