Meine beste Freundin kenne ich schon ziemlich lange. Um genau zu sein, seit ungefähr zwanzig Jahren und einem Monat. Findet ihr nicht auch, dass so etwas gefeiert werden muss? So richtig auf den Putz hauen sollte man! Tja, das haben wir am vergangenen Wochenende auch gemacht. Mit einem Städtetrip nach Brügge. ^^

Zunächst einmal brauchte ich passende Schuhe. Schick, wa?
Unsere Unterkunft fast mitten in der Stadt – und unsere Verpflegung. Wir hatten eine Küchenzeile und ein kleines Bad für uns alleine. Generell kann ich sagen, dass ich bei beiden Gelegenheiten mit AirBnB nur positive Erfahrungen gemacht habe. Vielleicht kann ich nach unserem nächsten regulären Urlaub auch andere Erfahrungen mit euch teilen (hoffentlich nicht!).
Ein erster nächtlicher Spaziergang. Die Straße könnte man kennen, offenbar ist sie in dem Film „Brügge sehen und sterben“ für ungefähr eine Sekunde zu sehen. Also nicht blinzeln! Und die Querstraße verlief direkt an einem der unzähligen malerischen Kanäle, von denen ihr gleich noch viel mehr sehen werdet.
Aber erst ging es am nächsten Morgen zu einem kleinen Rundgang in die Stadt. Ist es nicht wunder-wunderschön? Und diese putzigen Schoko-Läden überall!
Wir haben natürlich nicht nur die hübschen Auslagen bewundert. Unter anderem waren wir im Historium – das ist ein virtueller Rundgang durch die Stadt Brügge im 15. Jahrhundert, auf den Fersen des leicht enfältigen Malergesellen Jacob. Während der Vorführung habe ich keine Bilder gemacht, aber anschließend konnte man mit einem Gemälde posieren. (Es war nicht aus Schokolade.) Danach gab es einen kleinen Ausblick auf den Marktplatz von der Panorama-Terrasse aus. Und auf dem Weg nach unten kam man an der Kronleuchter-Installation „The Hangover“ vorbei. ^^
Wir schlenderten ein wenig durch die Stadt …

… probierten die typisch belgischen Waffeln …
… und sahen uns ein paar der lokalen Attraktionen an. In der Brauerei waren wir aus Zeitgründen leider nicht, aber es roch vielversprechend.
Danach war die (nicht nur) Memling-Ausstellung im St.Janshospitaal dran. Sehr eindrucksvoll und nur minimal morbide.
Mit dem gleichen Ticket konnte man die zum Hospital gehörende altmodische Apotheke (einmal aus dem Gebäude raus, in den nächsten Eingang wieder rein, zweimal rechts) besichtigen. Das war eines meiner Highlights, ganz im Ernst. Mit Kunst habe ich es ja eigentlich nicht so.
Mit Kirchen eigentlich auch nicht. Merkt man aber diesmal gar nichts von. Wenn ich mich richtig erinnere, hat Brügge gegenwärtig 21 Kirchen. Wir haben nicht alle besichtigt – hier im Bild das Innere der Liebfrauenkirche – …
… aber schon viele. Das war die San-Salvador-Kirche, wenn ich mich richtig erinnere. Ebenfalls ziemlich beeindruckend.
Danach haben sich unsere Wege kurzfristig getrennt, denn Stephie hat Höhenangst. Ich eigentlich auch, aber den Bellfries der Stadt wollte ich mir nicht entgehen lassen.
Einige Eindrücke von dem, was man im Inneren des Turmes sehen kann.
Die Zumutung, die sie „Treppe“ nennen – 366 Stufen!
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Und die Aussicht, die einen dann für alles entschädigt. Es war ein wenig windig, die Glocken direkt über meinem Kopf ein wenig laut und mein Herzschlag auch nicht von schlechten Eltern. Runter ging zum Glück etwas leichter, trotz Gegenverkehr.

Die Belohnung.
Natürlich waren wir mit Kirchen noch nicht durch. Die Heiligblut-Kirche ist zweigeteilt – ds hier war der untere Teil, die Kirche für die Bediensteten …
… und das der obere Teil für die „wichtigen“ Leute. Die Kanzel ist schon beeindruckend, oder?
Abends sind wir mit einer Gratis-Stadtführung mitgegangen, die auch recht spannend war. Auf dem Weg dahin haben wir noch ein wenig herumgeguckt und unter anderem dieses hübsche Haus gesehen:

Dann ging es los, etwa 90 Minuten in entspanntem Tempo zu Fuß …

… vorbei an der ältesten noch existierenden Mauer der Stadt …

… und einem Haus, in dem wohl sehr gerne Kaffee getrunken wird …

… einem ehemaligen Frauenkloster mit eigener Geistergeschichte …

… einer Kneipe, die seit mehr als fünfhundert Jahren durchgängig betrieben wird …

… der einzigen Kirche in Brügge, die sich in Privateigentum befindet und eine Nachbildung des Grabes Jesu in Jerusalem enthält …

… bis zu den Windmühlen am Rand der Altstadt. Hier endete unsere Tour. Es gab die Möglichkeit, noch an einer Bierverkostung teilzunehmen, aber da hatten wir schon etwas vorbereitet:

Den Samstag Abend haben wir mit Gesellschaftsspielen, Käse, Bier und Crackers verbracht, das war ganz gemütlich. So eine hübsche Wohnung muss ja auch etwas genossen werden, findet ihr nicht?

Vor dem Check-Out haben wir am Sonntag Morgen noch schnell nachgeschlagen, ob wir auch nichts Wichtiges ausgelassen haben. Bis auf den Minnewaterpark haben wir aber wirklich ungefähr alles gesehen. Und da nach dem Check-Out noch so viel Tag übrig war, haben wir eine kleine Bootstour gemacht:
Auf dem Weg zum Auto, wo unser Gepäck bereits wartete, ging es noch vorbei an ein wenig Kunst …

… einem Flohmarkt (ohne Bild, sorry!), das Foltermuseum …
… und einer Bäckerei, auf die ich schon das ganze Wochenende über ein Auge geworfen hatte.
Das sind Baiserscheiben mit aromatisierter Sahnecreme und Nuss- oder Baiserstreuseln. In Belgien heißen Baiser übrigens Meringue, habe ich gelernt.
Und Schokolade haben wir natürlich auch gekauft.

Letztendlich haben wir im Königin-Astrid-Park gepicknickt und dabei überlegt, was der junge Herr da oben wohl mit der Muschel macht. Dann ging es über die Autobahn etwa 340 Kilometer zurück nach Bonn …

… wo ich schon sehnsüchtig erwartet wurde:

„Die Rückkehr des lebenden Kissens erfüllt mich mit Genugtuung.“