Bei uns auf der Arbeit wird viel gelästert. Vor allem über die Handschrift von Ärzten. Nicht einmal andere Ärzte können die Handschrift von Ärzten entziffern. Ein Kollege der medizinischen Geschmacksrichtung erklärte das mal so:
In einer Medizinvorlesung wird so schnell so viel Wichtiges gesagt, das man alles mitschreiben muss, dass man sich das Schönschreiben wegen all der wichtigen Dinge einfach abgewöhnt.
So etwas erlebt man in anderen, nicht-medizinischen Vorlesungen ja nicht.[/sarkasmus]
Meine Theorie ist ja eher, dass Ärzte davon ausgehen, dass sie sowieso kein Normalsterblicher versteht, dann ist das mit der Handschrift auch nicht so schlimm. ^^
Übrigens muss ich ganz leise lästern, wenn wir von Handschriften reden. Meine ist zwar einigermaßen leserlich – dank unermüdlicher Übungen und der Tatsache, dass in meinem Studium einfach nicht soviel Wichtiges erzählt wurde – aber dafür ändert sie sich im Verlauf einer Seite durchaus mehrmals. Briefe von mir sehen also immer ein wenig aus, als seien sie von mehreren miteinander um den Stift kämpfenden Geisteskranken verfasst worden (und der Inhalt vermittelt wahrscheinlich ein ähnliches Bild).
In Sprachen mit anderen Schriftsystemen sieht das übrigens ganz ähnlich aus. Ich hatte nie diese niedliche Mädchenschrift. Sogar auf Arabisch wirken meine Buchstaben, als seien sie von einem genervten Fünftklässler unter Androhung körperlicher Züchtigung dahingeschmiert. Aber man kann sie wenigstens lesen.
Ob ich mich vielleicht irgendwann doch mal an Kalligraphie versuchen sollte?

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