Der unvermeidliche Jammerpost

Ab und zu muss auch mal gejammert werden.

Heute ist so ein Tag für mich.

Auf der Arbeit sind wir seit etwa einem Jahr unterbesetzt, seit eine scheidende Übersetzerin nicht ersetzt wurde. Das ist schon blöd, aber im Moment ist eine andere Kollegin krank, also sitzen wir zur anstrengendsten Zeit des Jahres zu zweit mit Arbeit für vier Leute. Ich habe ein großartiges Übersetzerinnen-Team, aber wenn die Dokumentenberge nur wachsen und wachsen, egal wie sehr man stampelt, ist das schon frustrierend. Hinzu kommt, dass einige Kollegen es persönlich nehmen, wenn sie auf ihre Übersetzungen länger als üblich warten müssen, sodass wir gegenwärtig aus verschiedenen Richtungen aktiv angefeindet werden.

(Zur Erklärung: Da Bücherschreiben alleine zwar glücklich, aber nicht satt macht, arbeite ich regulär tagsüber in einem Büro und übersetze medizinische Texte aus dem Deutschen ins Englische. Und die meisten Kollegen sind zwar toll, aber es gibt ja überall diese Person(en), die nicht zwischen der professionellen und der persönlichen Ebene unterscheiden kann (können) und deswegen konstant beleidigt ist (sind).)

Außerdem findet am Samstag der Strongmanrun in Köln statt, und die Hindernisse bereiten mir – im Gegensatz zu den zehn Kilometern, für die ich mich gemeldet habe – schon einiges an Kopfzerbrechen. Wenig hilfreich: Durch den konstanten Stress und ein wenig Ungeschicklichkeit beim Training habe ich im Moment Probleme mit dem linken Handgelenk, der Schulter und dem Knöchel. Natürlich will ich das trotzdem schaffen … oder eher gesagt: Ich will es geschafft haben. Auf die eigentliche Durchführung könnte ich tatsächlich verzichten.

Und dann gibt es noch Dutzende kleiner Baustellen. Dem Mann droht ein neues Projekt auf der Arbeit, für das er ggf. wieder reisen müsste. Seine Mutter ist im Moment besonders anhänglich – ich mag sie, aber wenn sie auf der Arbeit anruft, ist das ungünstig (siehe oben). Natürlich nehme ich mir trotzdem Zeit für sie, wann immer es geht, aber … – ihr könnt euch vorstellen, dass diese Dinge nicht nur auf meine Stimmung, sondern auch auf die Romantik schlagen. Und der Haushalt sieht aus wie nach einer Invasion wütender Eichhörnchen. Und mein Papierkram stapelt sich nach dorthinaus.

Also, generell alles gerade nicht so geil. Aber es kann ja nicht immer regnen, nicht wahr?

Brückentage und andere Unstimmigkeiten im Betriebsablauf

Seit ich regulär im Büro arbeite, habe ich Brückentage hassen gelernt. Oder generell verkürzte Wochen. Woanders mag das vielleicht ganz lustig sein, aber bei uns werden fast aus Prinzip keine einzelnen freien Tage gewährt. (Als ich anfing, musste man noch seinen kompletten Jahresurlaub am Stück nehmen – und kommt mir nicht mit Gesetzen und so, hier ticken die Uhren anders. ^^ ) Dafür sind in den verkürzten Wochen die Klienten extralästig, denn natürlich brauchen sie alle ihre Fälle trotzdem zeitnah bearbeitet und rufen einfach noch öfter an als sowieso schon. Die Anrufe selbst bekommen wir zum Glück als Übersetzer nicht mit, da haben wir uns erfolgreich zur Wehr gesetzt, aber nach jedem Anruf kommt pflichtschuldigst ein Kollege aus einem der Sekretariate zu uns herüber: „Klient XYZ braucht seine Übersetzung unbedingt bis Donnerstag, kriegt ihr das hin?“ Und eine halbe Stunde später: „Klient XYZ hat schon wieder angerufen, geht vielleicht auch Mittwoch?“

Während also der Mann sich wohlig erst im Bett, dann bei den Katzen auf dem Sofa räkelt, bin ich in aller Herrgottsfrühe ins Büro gepilgert, um gemeinsam mit den Kolleginnen die Berge an sinnbefreiter Arbeit zu bezwingen. Und das fällt mir heute noch ein wenig schwerer als sonst, denn mein rechtes Ohr tut weh, und ich höre da auch nicht so gut wie sonst.

Was macht eine verantwortungsbewusste Erwachsene also? Natürlich Tee trinken und hoffen, dass es wohl von selbst wieder besser wird. ^^

Zum Glück haben wir uns eine eigene kleine Kaffee-Ecke eingerichtet, mit Wasserkocher und einem halben Dutzend Teesorten, damit wir auch nicht dehydrieren. Aber ob Sport heute nach der Arbeit so eine gute Idee ist? Wohl eher nicht, ich würde eher auf Erholung setzen. Oder auf Überstunden, falls sich die Arbeit stapelt. Schreibtisch ist ja fast so bequem wie Bett, nicht wahr?

Nachdem ich jetzt also ausgiebig gejammert habe, lasst euch noch gesagt sein, dass hier in nächster Zeit einige Veränderungen anstehen. Zum einen muss ich alles mal DSGVO-dicht machen (irgendwas mit Datenschutz und so, sehr kompliziert und überhaupt nicht spannend) – und zum anderen gibt es ab übermorgen eine spannende Serie hier: Den MAGISCHEN MITTWOCH. Mal schauen, wie lange das wohl läuft. Bleibt gespannt!

Lektoratsleiden

Wie viele Runden sind es jetzt schon?

Einige Autoren schwärmen davon. Andere – so wie ich – leiden ganz fürchterlich.

Die Rede ist vom Lektorat.

Immer wieder höre ich, dass die ganzen Überarbeitungen doch das Schönste seien, denn am Ende stünde eine wirklich logische, polierte, in sich geschlossene Geschichte, die man getrost der Außenwelt präsentieren könne.

Mir geht es da anders. Den ersten Entwurf schreibe ich mit Feuereifer. Es juckt mich in den Fingern, an die Tastatur zu kommen, damit ich mich austoben kann. Alles ist neu und aufregend! Die Überarbeitungsrunden … nicht so sehr. Eigentlich, finde ich heimlich, könnte ich diese lästigen Nebensachen durchaus meinem persönlichen Sekretär überlassen.

Diese Idee hat leider zwei Haken:

Erstens habe ich keinen persönlichen Sekretär. (Ich prangere das an!)

Und zweitens handelt es sich bei den Überarbeitungen eben nicht nur um „lästige Nebensachen“. Ich weiß nicht, wie oft ich es schon gesagt habe, aber: Nur weil etwas in meinem Kopf Sinn ergibt, bedeutet das noch lange nicht, dass es auch den Erstkontakt mit der Realität überlebt. Und da kommen meine heißgeliebten Helferlein ins Spiel – Lektoren, Testleser, kluge Köpfe. Die gucken sich das alles an, ziehen eine Augenbraue hoch – oder auch beide – und dann geht die echte Arbeit los.

Heute morgen ist Bob das nächste Mal ins Lektorat zurückgekehrt. Und ich hoffe wirklich, da bleibt er erst einmal. Ich will nämlich unbedingt an der nächsten Geschichte mit „Magie hinter den sieben Bergen“ arbeiten!

Allmählich wird es fast schon peinlich …

… aber ich bin nicht tot. Wirklich. Ich rieche nicht einmal besonders streng. Leider ist im Büro und auch im Privatleben im Moment einiges los, darum komme ich nicht besonders oft dazu, irgendwas Schriftstellerisches zu tun. Und wenn ich nichts schreibe, gibt es auch nichts, worüber ich schreiben könnte. Klingt logisch, oder?

Im Moment bin ich fast jeden Tag in Familiendingen unterwegs. Da müssen Leute gefahren, Papiere erledigt, Dinge geholt werden. Und das alles dauert. Etwa drei Stunden pro Tag. Damit wäre dann auch die komplette Zeit weg, die ich für „meinen“ Kram aufwenden kann (Sport, Schreiben). Der Haushalt ist auch eher so ein Improvisations-Kunststück. Aber ich weiß ja, es kann nicht ewig so bleiben.

Und bei euch so?