Dachtet ihr schon, die Erinnerung an unsere ganze Romantik hat mich ausgehauen?
Nö, dem ist nicht so. Was für ein Glück.
Stattdessen geht hier gerade alles drunter und drüber, denn: Unsere Miezi ist krank. :-(
Angefangen hat alles Anfang letzer Woche, als sie nicht mehr fressen wollte (statt spärlich) und keinen Kot mehr absetzte. Wir also besorgt zum Tierarzt in die Notdienst-Sprechstunde. Gerade das Beste ist für unsere kleine Ziege gut genug. Und nach dem Drama mit der Schnur und der OP vor einigen Jahren sind wir da auch ein wenig neurotisch. Der Tierarzt bestätigte dann auch, dass sie schlecht atmet, das müsse dringend untersucht werden.
Also Aufbaumittel, Flüssigkeitsdepot, am nächsten Morgen direkt für Blutbild und Röntgen wieder einbestellt. Blutbild ging nicht, weil sie wohl zuviel Drama gemacht hat, aber Röntgen. Und siehe da: Nicht nur hatte sie ein vergrößertes Herz und Wasser in der Lunge, sondern auch eine diffuse Masse. Tierarzt tippte auf Lungentumor, aber im Röntgenbild lässt sich das schlecht sagen. Um das Atmen zu verbessern (denkt euch, Katzen funktionieren mit Sauerstoff viel besser!) entwässernde Tabletten. Außerdem bekamen wir die Adressen von zwei Spezialisten, um weitere Diagnostik für Herz und obskures Dingens machen zu lassen. Herz bitte zuerst.
Das half ein paar Tage, dann verweigerte sie wieder alles. Als sie am Sonntag erbrach, ging es wieder in die Notdienst-Sprechstunde, diesmal zu einer anderen Tierärztin. Ehrlich gesagt: Ich dachte, wir fahren ohne kleine Katze wieder heim. Die Tierärztin gab stattdessen ein Mittel gegen Übelkeit und mehr Flüssigkeitsdepot. Leider fraß die Katze auch danach nur unter Protest und nach längerem Malträtieren mit Malzpaste auf dem Löffel.
Gestern dann also der Termin bei einer lokalen Katzenherzspezialistin. Die machte noch mehr Untersuchungen, et voilà: Kein vergrößertes Herz. Auch kein Wasser in der Lunge. Ob die erste Diagnose falsch war oder die Medikamente zu einer Normalisierung geführt haben – wer weiß? Allerdings ist sie ziemlich sicher, dass diese merkwürdige Masse wirklich ein Lungentumor ist. Außerdem konnten wir diesmal ein Blutbild machen, und die Entzündungsparameter sind viel, viel zu hoch.
Gegen den Tumor kann man im Moment nicht viel machen, dazu ist der Gesamtzustand der Miezi zu schlecht. Aber man kann ihr Antibiotika geben und sie mit Aufbaupräparaten in Form tüddeln. Genau das machen wir im Moment, denn abgesehen von ihrem erhöhten Ruhebedürfnis ist sie immer noch fit und wehrig und macht nicht den Eindruck, als hätte sie das Schnäuzchen voll. Wenn diese Behandlung in absehbarer Zeit ein gutes Ergebnis bringt, können wir überlegen, was wir weitermachen. OP? Chemotherapie? Oder ersparen wir der Miezi den Stress und machen es ihr nur palliativ so lange möglichst bequem, wie es ihr gut geht?
Ich weiß noch nicht. Wir haben etwa zwei Wochen, um zu sehen, ob wir sie päppeln können, dann müssen wir eine Entscheidung treffen. Bis dahin werde ich sehr verdreht sein und wahrscheinlich nur wenig schlafen. Hauptsache, der kleinen Katze geht es bald besser.
Und jetzt zurück zum üblichen Programm.