Lektoratsleiden

Wie viele Runden sind es jetzt schon?

Einige Autoren schwärmen davon. Andere – so wie ich – leiden ganz fürchterlich.

Die Rede ist vom Lektorat.

Immer wieder höre ich, dass die ganzen Überarbeitungen doch das Schönste seien, denn am Ende stünde eine wirklich logische, polierte, in sich geschlossene Geschichte, die man getrost der Außenwelt präsentieren könne.

Mir geht es da anders. Den ersten Entwurf schreibe ich mit Feuereifer. Es juckt mich in den Fingern, an die Tastatur zu kommen, damit ich mich austoben kann. Alles ist neu und aufregend! Die Überarbeitungsrunden … nicht so sehr. Eigentlich, finde ich heimlich, könnte ich diese lästigen Nebensachen durchaus meinem persönlichen Sekretär überlassen.

Diese Idee hat leider zwei Haken:

Erstens habe ich keinen persönlichen Sekretär. (Ich prangere das an!)

Und zweitens handelt es sich bei den Überarbeitungen eben nicht nur um „lästige Nebensachen“. Ich weiß nicht, wie oft ich es schon gesagt habe, aber: Nur weil etwas in meinem Kopf Sinn ergibt, bedeutet das noch lange nicht, dass es auch den Erstkontakt mit der Realität überlebt. Und da kommen meine heißgeliebten Helferlein ins Spiel – Lektoren, Testleser, kluge Köpfe. Die gucken sich das alles an, ziehen eine Augenbraue hoch – oder auch beide – und dann geht die echte Arbeit los.

Heute morgen ist Bob das nächste Mal ins Lektorat zurückgekehrt. Und ich hoffe wirklich, da bleibt er erst einmal. Ich will nämlich unbedingt an der nächsten Geschichte mit „Magie hinter den sieben Bergen“ arbeiten!