Nächtliche Abenteuer

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Die Kleine Gelbe Ente und ich waren mal wieder auf großer Fahrt. KGE ist unterwegs meine Kaffeefee, müsst ihr wissen. Ohne die läuft nix. Und da Richard krank darnieder lag, brauchte ich einen würdigen Copiloten.

Letztes Wochenende habe ich nämlich endlich etwas nachgeholt, was ich spätestens im Sommer hätte tun müssen, und habe mir die Bentheimer Burg einmal bei Nacht angeschaut. Die ist schließlich Wohnsitz der Witten Jüffer aus Lichterspuk, und damit einer der wichtigsten Schauplätze. Bei Tage hatte ich die Burg bereits mehrere Male besucht, aber Nachts? Hmm, da hätte man ja einbrechen müssen oder so.

Dieses Wochenende allerdings nicht, denn es gab eine Taschenlampenführung durch die Burg. Das Publikum war eigentlich jünger angesetzt, es kamen viele Familien mit Kindern, aber auch wir Erwachsenen hatten eine Menge Spaß. Und ich konnte feststellen, dass ich mir Orte, die ich im Hellen gesehen habe, auch sehr gut dunkel vorstellen kann. ^^

Aber seht selbst:

Und nachdem wir uns aufs Angenehmste gegruselt hatten, gab es noch einen besonderen Leckerbissen, denn an genau diesem Abend gab es an verschiedenen Orten in der Stadt Livemusik. Natürlich mussten wir uns das auch anschauen. Es sah beispielsweise so aus.

Selbstverständlich wurde es spät. Und am nächsten Morgen haben wir noch einer heißgeliebten Tradition gefrönt: Spaziergänge und Kaffee.

Also, nicht nur Kaffee. Wir hatten ein starkes Waffelbedürfnis.

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Gute Waffeln. Und so gestärkt konnte ich mich dann am Sonntag Nachmittag wieder auf den Weg ins schöne Rheinland machen. Bis zum nächsten Abenteuer.

Venn das Vörtchen Venn nicht wär‘ …

… müsste ich euch nicht mit wirklich unterirdischen Vortspielen – verzeiht, WORTspielen quälen. Ich hoffe, die Schönheit der Natur bewegt euch, mir zu verzeihen.

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Rund um das Venn gibt es eigentlich nur schnöde Landwirtschaft.

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Mit glücklichen, schlammliebenden Kühen.

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Ich habe eine ganz absurde Vorliebe dafür, Wege zu fotografieren.

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Und kriechendes Getier. (Die Eidechse, die wir später sahen, war ganz winzig und zu schnell für mich.)

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Eigentlich ist das Venn eine Moor- und Heidelandschaft. Aber die anhaltende Trockenheit des vergangenen Sommers hat auch diese Gegend geprägt. Schön ist der Ausblick trotzdem, nur eben sehr viel staubiger als sonst.

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Echt jetzt, eigentlich sind die Wege schlammig.

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Hier wachsen in erster Linie Birken und Kiefern. Sehr harziges Holz – was sich gelegentlich als problematisch erweist. In den letzten Jahren hat es hier gleich zweimal heftig gebrannt. Glücklicherweise erholt die Natur sich hier immer wieder ganz fleißig.

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Im Vergleich zu sonst ist das nur eine traurige Pfütze. Aber jetzt stellt euch mal vor …

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… es ist Abend, der Himmel zeigt sein ganzes dramatisches Können in Rot und Lila, die ersten Sterne kommen heraus …

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… die Blumen falten sich allmählich zu Nacht ein …

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… und vorwitzige Irrlichter flitzen über das Wasser.

Eine hübsche Vorstellung, oder?

Lichterspuk bei den Grafschafter Nachrichten

GN Artikel August 2018

Lichterspuk spielt ja in dem Ort, in dem ich gelebt und Abi gemacht habe – und da gerade glücklicherweise wohl wirklich wenig los ist, haben die feinen Menschen von den Grafschafter Nachrichten aus einer enthusiastischen eMail einen Artikel für ihre Zeitung gemacht. Mein Schwager hat mir das Foto heute direkt geschickt, und ich freue mir natürlich Löcher in Körperteile. So oft schaffen meine Geschichten es schließlich nicht in die Nachrichten.

Gibt es in euren Gegenden eigentlich mythische Wesen oder traditionellen Spuk? Und wurden sie schon literarisch oder dramaturgisch verwurstet?

Einmal auf dem Besen um die Burg …

… oder so. Falls ihr mit „Lichterspuk schon durch seid, könnt ihr hier abgleichen, ob eure Fantasie mit der Realität übereinstimmt. Und falls nicht – das sind einige der Schauplätze, an denen sich das Erzählte ganz bestimmt so oder so ähnlich nicht zugetragen hat.

Der Berg, auf dem die Burg steht, war in grauer Vorzeit übrigens ein beliebter Treffpunkt für Hexen, die einen weiten Anflug bis zum Blocksberg hatten. Hier wurde den Sagen zufolge in den letzten Aprilnächten heftig gefeiert!

In und um Burg Bentheim

Ein paar Sehenswürdigkeiten

Und der Steinbruch.

Ihr könnt unschwer erkennen, einige der Fotos sind schon etwas älter und mit Kameras gemacht, die schwächer auf der Brust sind. Das liegt daran, dass ich selbst einige Jahre in der Grafschaft gelebt habe und dort immer noch gerne Freunde und Familie besuche, wenn die Zeit es zulässt. Natürlich sind alle dort viel netter, als ich es beschrieben habe, und obwohl es die Witte Jüffer echt gibt, ist ihre tragische Geschichte in „Lichterspuk“ komplett ausgedacht. Nur das mit dem Taschentuch, das stimmt.

Bei der nächsten Gelegenheit, Anfang September, bringe ich euch vielleicht noch ein paar neue Bilder vom Venn mit – das ist jederzeit sehenswert!