
So oder so ähnlich sieht die Straße aus, die von unserem Viertel auf dem Berg hinunter in die Stadt führt. Gut, vielleicht nicht ganz so, aber man kann schon schön Schwung kriegen. Auf jeden Fall: Man kann da schon ungebremst runterfahren, wenn man die Kurven kennt. Die meisten Leute von außerhalb tun das allerdings nicht.
Jetzt bin ich morgens manchmal etwas spät dran, wenn ich mich vor der Arbeit in einer besonders schönen Szene festgeschrieben habe. Und dann ist es natürlich besonders ätzend, wenn vor mir ein „Tourist“ die Straße bergab mit der gebotenen Vorsicht hinunterschleicht.
Früher habe ich dann geflucht und geschimpft und mich nur mit Mühe davon abgehalten, Hupe, Lichthupe und Rammbock gleichzeitig einzusetzen. (Geduld? Hab ich keine Zeit für.) Da ich aber weiß, dass das erstens gegen die Straßenverkehrsordnung verstößt und zweitens sehr unhöflich ist, übe ich mich in Nachsicht.
Inzwischen habe ich sogar ein eigenes Mantra für die Tage, an denen ich hinter solchen Ortsfremden um die Kurven schleiche:
Vielleicht transportiert der Torte.