Feuerschule

Tja, da hatte ich mich in eine Ecke geschrieben. Natürlich kann Helena nicht professionell hexen, bis sie ihre Lizenz zurück hat. Und wir wissen, wie lange so etwas in Deutschland dauern kann.

Feuerschule Cover FRONT

MAGIC CONSULTANT AND SOLUTIONS …

Auch ohne Lizenz hat Helena Weide, staatlich geprüfte Hexe, alle Hände voll zu tun. Eine prestigeträchtige Bonner Privatschule engagiert sie, um eine Projektwoche zu leiten. Währenddessen soll sie unauffällig herausfinden, wie es zu verschiedenen mysteriösen Zwischenfällen in der Abschlussklasse kommen konnte. Leider verfügt Helena nicht über die Begeisterung ihrer berühmten Mutter und tut sich mit dem Magieunterricht schwer. Auch die Rivalitäten und das konstante Drama der Jugendlichen zehren an ihren Nerven. Wenigstens steht ihr eine begeisterte junge Lehrerin zur Seite, während sie versucht, die Energien der Schülerinnen zu bändigen.

Glücklicherweise gibt es reichlich Ablenkung, denn Helenas Sekretärin Maria plant ihre Hochzeit mit deren Ex-Freund Raphael, und die Stadt benötigt ihre Expertise in einer sensiblen Angelegenheit.

Die Beziehung zu Falk gerät unterdessen ins Wanken, als Helena beschließt, sich in seine Privatangelegenheiten einzumischen. Natürlich kann sie die Sache mit dem Familienfluch nicht auf sich beruhen lassen – vor allem, wenn der Fluch das Leben des Mannes bedroht, den sie liebt.

Leserstimmen:

Deutsche Fantasy rockt. Wer das nicht glaubt, sollte sich mit Helena und Falk auf die dunkle Seite des magischen Bonns begeben und wird dort die eine oder andere Überraschung erleben.

Es gibt sie also doch: magische und phantastische Wesen. Wer es immer noch nicht glauben kann, oder schon das ein oder andere Problem mit ihnen hat, der wende sich an Helena Weide – magic consultant and solutions. Mir haben die bisherigen Bände auf jeden Fall viel Lesespaß gebracht.

„Feuerschule“ gibt es ab sofort als eBook für Kindle und als Taschenbuch! Außerdem ist die Geschichte im Sammelband Magie hinter den sieben Bergen: Sommer enthalten.

CN Alkoholismus, Mobbing

Leseprobe:

(…) „Wie lange liegst du hier schon auf der Lauer?“, fragte ich unfreundlicher, als ich beabsichtigt hatte. Zur Entschädigung stellte ich mich auf die Zehenspitzen und küsste die Stelle, an der sich sein Nacken und seine rechte Schulter trafen. Seine Haut war heiß unter meinen Lippen. Ich atmete tief ein. „Hi“, brachte ich dann besänftigt hervor, „es hat alles nichts gebracht. Meine Lizenz ist bis auf weiteres futsch. Haben wir was zu essen da?“

Er nickte, als habe er nichts Anderes erwartet. „Ich habe Pfannkuchen gemacht.“

Das mit der Haushaltsaufteilung klappte bei uns doch ganz gut. Mein Magen knurrte. Ich stellte meinen Rucksack im Flur ab. „Lass mich raten, Strega hast du auch schon gefüttert?“ Sonst wäre die kleine Diva schon längst aufgetaucht, um sich bei mir zu beschweren.

„Die hat geweint, als müsse sie verhungern. Ich wollte nicht, dass die Nachbarn den Tierschutz rufen.“

Gute Idee. Die warteten sowieso nur auf eine Gelegenheit, ihre Stadtteil-Hexe loszuwerden.

Im Hintergrund klingelte das Telefon zweimal, ehe das Geräusch verstummte. Stattdessen hörte ich eine leise Stimme. War Maria etwa immer noch da? Was machte die den ganzen Tag? So schlimm konnte das Chaos in meinen Papieren doch nicht sein. Ihre Stimme gellte durchs Haus: „Helena? Ich habe dich gerade hereinkommen hören. Hier ist jemand am Telefon und möchte dringend mit dir sprechen!“

„Sag einfach, ich vergebe gerade keine Termine.“ Ich schälte mich aus meinem Mantel und hängte ihn an die Garderobe.

„Hab ich schon, aber sie besteht darauf. Irgendwas von einer Vereinbarung. Komm schon her!“

Mit einem sehnsüchtigen Blick Richtung Küche, in der zwei Stapel Pfannkuchen auf großen Tellern dampften, schlurfte ich Richtung Büro.

Maria kam mir in ihrem Rollstuhl im Wohnzimmer entgegen, den schnurlosen Hörer auf dem Schoß. „Hier, scheint dringend zu sein.“

„Bleibst du zum Essen?“, fragte ich.

„Ich habe nachher noch eine Verabredung. Kuchen testen.“

Das war noch eine Sache, die mir die Laune verderben konnte. Die Hochzeit. Ich zog es vor, nicht mehr als unbedingt nötig darüber nachzudenken. Stattdessen hielt ich mir den Telefonhörer ans Ohr und bemühte mich um ein Lächeln. „Magic Consultant and Solutions, Helena Weide, wie kann ich Ihnen helfen?“ Maria bestand darauf, dass ich mich zu Bürozeiten immer professionell meldete. Irgendetwas von wegen Markenbewusstsein. Ich war mir nicht einmal sicher, dass ich eine Marke war. Geschadet hatten ihre Vorschläge mir bis jetzt allerdings auch nicht.

Die Stimme, die in mein Ohr zwitscherte, konnte ich nicht einordnen. „Hier ist Swantje Aster, vom Rudi. Ich wollte mich persönlich bei Ihnen bedanken für das, was Sie für unsere Schüler tun.“

Ich verstand nur Bahnhof. „Es tut mir leid, aber Sie müssen da etwas verwechseln …“

„Seien Sie doch nicht so bescheiden, ich finde Sie ganz famos!“

Famos? Echt jetzt?

In dem Moment meldete sich Falk aus dem Flur. „Helena, dein Rucksack vibriert!“

Wieso riefen alle immer gleichzeitig an? „Warten Sie bitte einen Augenblick“, murmelte ich in den Hörer.

Falk kam durch die Tür, mein Mobiltelefon in der ausgestreckten Hand. Ich nahm es ihm ab und sah auf den Bildschirm. Unbekannter Anrufer. Ich drückte auf das grüne Symbol und hielt mir das Gerät ans Ohr. „Hallo?“

„Ich bin’s.“

Ich seufzte. Natürlich. Echsengesicht wechselte seine Telefonnummern wie andere Leute ihre Unterwäsche. Und war trotzdem arrogant genug, zu erwarten, dass man ihn am Telefon jederzeit erkannte. „Was willst du?“

„Ich habe dir einen Job besorgt.“

„Du weißt, dass ich im Moment keine Lizenz habe.“ Als ob ihn das stören würde. Echsengesicht und seine Gestaltwandler-Bande bezahlten mich dafür, dass ich ihnen mit kleinen magischen Gefälligkeiten unter die Arme griff, während sie ihre dubiosen Geschäfte expandierten. Natürlich brauchte ich dafür keine Lizenz – an diesen Aufträgen war kein Fitzelchen legal. Wahrheitszauber und Amulette, um die Anonymität der Bandenmitglieder zu sichern. Das Geld, das ich mit diesen Tricks verdiente, würde in der näheren Zukunft für die Miete draufgehen. So ein Mist, ich konnte mir nicht leisten, ihn ausgerechnet jetzt zu verprellen. Wenigstens bezahlte er mir nicht genug, dass ich zusätzlich noch Enthusiasmus heucheln musste. „Fass dich kurz, ich habe einen Kunden in der anderen Leitung.“

Er lachte leise. „Ich weiß. Das hast du mir zu verdanken. Du machst ein Hexenprojekt an der Schule meiner Schwester.“

„Hast du sie noch alle?“ So dringend brauchte ich das Geld dann doch nicht. Ich hatte keine Geduld für Kinder. Dann stutzte ich. „Warte mal. Geht deine Schwester zufällig aufs Rudi?“ (…)