Lichterspuk

„Schreib doch mal ein Buch über die Graftschaft“, schlug meine beste Freundin vor. „Wir haben so viele unheimliche Legenden!“ Zum Beispiel vom Teufel, der den Kirchturm verschiebt, oder vom schwarzen Fohlen – oder von der Witten Jüffer.

Lichterspuk Cover 316 dpi

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Endlich Urlaub!

Nach den Aufregungen der letzten Monate verreisen Helena und Falk für eine romantische Auszeit aufs Land. Fernab von Heinzeln, Gestaltwandlern und anderem Trubel will Helena mit sich selbst über einige anstehende Veränderungen ins Reine kommen.

Den Liebenden ist allerdings keine Pause vergönnt. Eine harmlose Touristenattraktion verwandelt sich für Helena in eine lebensbedrohliche Falle. Sie und Falk müssen all ihr Wissen über Geister und Gespenster einsetzen, um der Gefahr zu entgehen.

Was hat es mit dem Fluch der Witten Jüffer auf sich? Und ist Falk stark genug, um sie beide sicher durch dieses Abenteuer zu bringen?

Leserstimmen:

Ich habe mich an einigen Stellen einfach nur geschüttelt und ich hatte mehrere Male Gänsehaut und ziemlich Angst um Helena…. Danke für ein paar schaurige Stunden!!!

Lichterspuk ist eine gelungene Fortsetzung der Reihe und die Protagonisten gewohnt komisch und sympathisch.

Ab sofort als eBook für Kindle oder als Taschenbuch erhältlich! Die Geschichte ist außerdem im Sammelband Magie hinter den sieben Bergen: Anderswelt enthalten. Und falls ihr euch einige der Schauplätze anschauen wollt, könnt ihr das hier tun.

CN Alkoholismus, Demenz, Blut

Leseprobe:

(…) Es sah aus, als seien Sterne auf die Erde gefallen. Winzige Lichter bewegten sich zwischen den Bäumen im Grund tief unter uns, bläulich und grün schimmernd. Sie tanzten umeinander und schienen sich gegenseitig zu necken, verharrten in den Schatten oder flitzten blitzschnell umher wie übermütige Kätzchen.

Irrlichter. Wunderschön.

Wir beobachteten das Spektakel schweigend und länger, als vernünftig war. Als wir uns endlich loseisen konnten, war die Sonne beinahe verschwunden und der Weg nur noch schwer zu erkennen. Diesmal war ich diejenige, die vorweg ging. Ich hatte es geschafft, die Verbindung mit meiner Umgebung aufrecht zu erhalten. Meine Füße fanden ihren Weg wie von selbst. Dies war ein sehr freundlicher Ort. Wenn wir lange genug blieben, könnte ich hier oben das Schnitterfest feiern.

Als wir den ursprünglichen Weg wieder erreichten, ging es bergab. Wir hatten noch etwa eine Stunde, ehe die Stadtführung beginnen würde. Jetzt war ich wirklich neugierig. Was für eine Sorte Geister würde diese Region hervorbringen? Wir verließen den Wald, überquerten eine überraschend stabile Brücke und sahen im Vorbeigehen den Eingang einer Freilichtbühne, die mitten in die Felsen hineingebaut zu sein schien. Bunte Werbetafeln am Straßenrand verkündeten ein Kinderstück über Kobolde und Abenteuer, und für die erwachsenen Gäste gab es eine gruselige Liebesgeschichte, wenn ich die Bilder richtig interpretierte. Die scharfen Reißzähne und die verwelkende Rose waren ein solider Hinweis. Ich bezweifelte, dass es für die Protagonisten gut ausgehen würde. Im Abendwind rauschende Buchen formten einen grünen Tunnel, durch den wir Richtung Stadt gingen.

»Wenn ich das richtig verstanden habe, geht es von hier aus nur noch geradeaus«, erklärte Falk, ohne dass ich fragen musste. Er führte mich an einigen Wohnhäusern unterschiedlichen Alters vorbei, langsam immer weiter den Hügel hinab, und schließlich erkannte ich die ersten Gebäude des Ortskerns. Wir hatten, wenn ich der Uhr am Rathaus Glauben schenken wollte, noch knapp zehn Minuten, bis die Führung losging. Auf dem Marktplatz herrschte trotz der späten Stunde reges Gedränge. Wir stiegen eine Treppe zwischen zwei bauklotzförmigen Gebäuden hinauf und fanden uns an einem Teich wieder, der einer Inschrift zufolge einmal als Pferdetränke gedient hatte. Das war der vereinbarte Treffpunkt. Hier stand auch bereits eine kleine Gruppe verdächtig touristisch aussehender Gestalten, die sich suchend umsahen.

»Ich denke, wir sind hier richtig«, sagte ich leise, griff nach Falks Hand und zog ihn auf die Gruppe zu. »Guten Abend, warten Sie auch auf die Geisterführung?«

Eine ältere Dame in Wandershorts und einem Funktionshemd in Weiß und Türkis nickte so heftig, dass ihr grauer Pferdeschwanz wippte. »Ziemlich spät für eine Stadtführung. Aber ich nehme an, die Gespenster tauchen nicht eher auf.«

Der korpulente Herr neben ihr schnaubte und schüttelte den Kopf, dass sein Truthahnhals schlackerte. »Lass dich doch nicht neppen, Jutta. Dat sind wahrscheinlich die gleichen Schauspieler, wie wir sie gestern Abend anner Freilichtbühne gesehen haben. Sogar die Kostüme sinds, wolln wa wetten?«

Sie warf ihm einen bösen Blick zu.

Das klang nach einem Streit, der schon einige Jahre auf dem Buckel hatte. Ehe er in etwas wirklich Unangenehmes ausarten konnte, lenkte ich schnell ab. »Wie war das Stück? Entschuldigen Sie meine Neugier, wir sind erst gestern Abend angekommen.« (…)