Grimmwald

Ich muss mich bei allen Leser*innen entschuldigen. Das Finale war nicht als Mehrteiler geplant – es ist mir einfach so passiert! (Eigentlich war das Finale gar nicht geplant. Doch als ich auf die Geschichten zurückschaute, passte alles hervorragend ineinander.) Aber wenigstens wissen wir jetzt, dass es im Märchenland nicht immer so märchenhaft zugeht, wie wir uns das geträumt haben.

Grimmwald front

MAGIC CONSULTANT AND SOLUTIONS …

Als Helena in die Klauen abtrünniger Feen geriet, hat Falk sich finsteren Mächten ausgeliefert. Seitdem ist er verschwunden. Helena gibt jedoch nicht auf. Sie setzt Himmel und Hölle in Bewegung, um das Leben ihres Geliebten zu retten.

Mit Hilfe krimineller Gestaltwandler folgt sie ihm in eine unbekannte Dimension, in der Unmögliches zum Alltag gehört. Hier findet sie nicht nur die Gestalten, die Grimms Märchen bevölkern, sondern auch die Lösung für einen uralten Familienfluch.

Jetzt muss sich zeigen, ob ihre Liebe stark genug ist, um sie beide zurück nach Hause zu bringen.

Leserstimmen:

Es gibt Märchen! Moderne Fantasie, alte Fantasie. Mit einer gewohnt frech-sarkastisch-lieben Hexe und wenn wir Mädels mal ehrlich sind, wünschen wir uns doch alle unseren eigenen Falk.

Die Bücher sind sprachlich niveauvoll und einfach gut: hoch spannend, perfekt ungewöhnlich eingearbeiteter Lokalbezug (Märchen, Sagen und Politik), eine angemessene Menge Gemetzel und Liebe (diskret aber nicht spießig behandelt), ausgesprochen sympathische Hauptfiguren und interessante Nebenfiguren.

Band 9, das Finale der „Magie hinter den sieben Bergen“-Reihe, könnt ihr hier als Taschenbuch oder als eBook für Kindle erhalten. Die Geschichte ist außerdem im Sammelband Magie hinter den sieben Bergen: Anderswelt enthalten.

CN Entführung, Kindesmisshandlung, Körperteile, Körperflüssigkeiten, Blut, sexualisierte Gewalt, Gefangenschaft

Leseprobe:

(…) Gerade, als ich kehrt machen wollte, fingen meine Ohren ein Geräusch auf, das mir im allgemeinen Trubel bislang entgangen war – plätscherndes Wasser! Aufmerksam sah ich mich um, konnte jedoch im ersten Moment nichts entdecken. Links und rechts von mir standen schmale Häuser, in meinem Rücken die weiße Mauer, und vor mir gab es einen schmalen Pfad zwischen den Häusern, der tiefer liegen musste als die Hauptstraße, auf der ich mich befand. Oder, warte mal – tja, ich hatte mich wohl geirrt. Vor mir war gar kein Pfad, weder tiefergelegt noch sonstwie, sondern ein munteres Bächlein, dass sich zwischen den Häusern entlang schlängelte. Es roch nicht so frisch, wie es klang, stellte ich mit gerümpfter Nase fest. Das lag daran, dass es wohl als Abwasserkanal diente – und zwar in der Inneren Stadt, die es durch ein schmales, aber nicht unmöglich winziges Rohr verließ. Ich sah mich schnell um. Niemand war in der Nähe. Also kletterte ich blitzschnell über die kleine Mauer, die die Straße an dieser Seite begrenzte, und ließ mich mit gestreckten Armen ins Wasser hinab.

Hier unten war der Geruch schlimmer, das Wasser allerdings zum Glück nicht sehr tief. Es umspülte gerade eben meine Knie. Auch so war ich mir sicher, dass ich meine Schuhe und die Hose nach diesem Ausflug höchstens noch verbrennen konnte. Sicherheitshalber verstaute ich mein Mobiltelefon in der Brusttasche meiner Jacke. Nur einen kurzen Blick, redete ich mir selbst ein, dann würde ich schnurstracks kehrt machen und zu Dimitri laufen. Bestimmt konnte ich ihn spätestens am Stadttor abfangen.

Tief geduckt kroch ich quasi im Entengang durch das Abflussrohr. Jetzt war ich bis zur Taille nass. Immerhin stumpften meine Geruchsnerven bereits ab. Die Mauer über meinem Kopf war erstaunlich breit. Ich benötigte beinahe eine Minute, um mich unter ihr hindurchzuquälen. Hoffentlich endete dieser Ausflug nicht an einem Gitter oder einem bodenlosen Abgrund. Es war dunkel genug, dass ich mich mit ausgestreckten Armen vorantasten musste.

Dann machte das Rohr einen Knick nach links.

Eine Art bedrohliches Schnattern ließ mich innehalten. Das Echo hier unten vervielfältigte es. Vorsichtig sah ich mich um, und mein Blut wurde zu Eis.

Bei allen Göttern, Ratten! So groß wie wohlgenährte Dackel, und mit wesentlich spitzeren Zähnen! Rote Knopfaugen glühten mir entgegen. Was waren das für Monster? Etwa die Leibgarde der Inneren Stadt? Sie saßen auf Vorsprüngen in der Kanalwand. Einige reckten sich neugierig in meine Richtung. Andere kauerten sich zusammen, klapperten mit den Zähnen und fauchten dabei, was dieses merkwürdige schnatternde Geräusch verursachte. Würden sie mich angreifen, wenn ich weiterging? Vielleicht war es sicherer, wenn ich mich jetzt direkt auf den Rückweg machte, Dimitri war bestimmt bereits mit Einpacken beschäftigt.

Hinter mir, als ich den Kopf drehte, sah es allerdings auch nicht besser aus. Ratten, möglicherweise noch größer als diejenigen hier bei mir im Tunnel, sprangen vom Ufer des Kanals ins brackige Wasser und schwammen mir gegen den Strom hinterher.

Hätte ich doch nur eine Flöte bei mir! (…)