Allerseelenkinder

Wichtige Neuigkeiten! Hört mir auf Patreon zu, wie ich versuche, „Allerseelenkinder“ in ein nicht ganz furchtbares Hörbuch zu verwandeln – oder beim Versuch draufgehe! Der Prolog ist für alle hier frei hörbar.

Auf der Scheibe im Bus prangte ein Aufkleber: „Allein? Schwanger? Ruf an!“ – und die Hotline einer Beratungsstelle. Wenigstens hoffe ich, dass es die Hotline einer Beratungsstelle war, denn in meinem Kopf lief natürlich direkt ein ganz anderer Film ab. Aus diesem winzigen Aufkleber entstand der erste Band von „Magie hinter den sieben Bergen“.

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MAGIC CONSULTANT AND SOLUTIONS.

Dieser Slogan steht auf Helena Weides Visitenkarte. Aber als der Bonner Bürgermeister sie persönlich damit beauftragt, eine verschwundene Wicca zu suchen, hilft ihr das auch nicht weiter. Die Verschwundene hat nämlich nicht nur einen heimlichen Liebhaber, ein ungeborenes Kind und einen merkwürdigen Hexenzirkel, sondern auch eine dubiose Vergangenheit. Und es scheint, als sei niemand besonders erpicht darauf, dass irgendetwas von diesen Dingen ans Licht kommt. Mit Hilfe von Falk, in dessen eigener Vergangenheit es nicht nur Mord und Totschlag gibt, macht Helena sich auf die Suche nach der jungen Frau.

Während in der Bevölkerung die Emotionen hochkochen und verschiedene Gruppen versuchen, diesen Fall für ihre eigenen Zwecke zu instrumentalisieren, stoßen Helena und Falk auf allen Seiten auf Widerstand. Fast scheint es, als sei es für alle Beteiligten das Beste, wenn die junge Hexe eine von vielen Vermissten in der Statistik bliebe. Aber wenn Helena sich etwas in den Kopf gesetzt hat, gibt sie so schnell nicht auf. Schließlich hat sie auch noch den einen oder anderen Trick in der Hinterhand. Aber was sie und Falk schließlich in den Eingeweiden des Siebengebirges finden, lässt ihnen das Blut in den Adern gefrieren.

Eine Geschichte über Götter, Menschen und Monster in einer Welt, in der Magie zum Alltag gehört und Hexen Steuern zahlen.

Leserstimmen:

Das Buch hat alles, was Lesevergnügen ausmacht.

Ein Buch, das ich nur deshalb nicht in einem Zug durchgelesen habe, weil ich zwischendurch auch mal ins Bett musste.

„Allerseelenkinder“ gibt es als eBook für Kindle und als Taschenbuch. Außerdem ist die Geschichte im Sammelband Magie hinter den sieben Bergen: Winter enthalten.

CN Blut, Körperflüssigkeiten, Gewalt, Schwangerschaft

Leseprobe:

(…) Stelters Schreibtisch war dazu gedacht, Besucher zu beeindrucken. Die Platte aus Nussbaumholz war bestimmt drei Meter breit. Beeindruckender wäre es natürlich, wenn auf diesem Schreibtisch echte Arbeit läge, aber das Holz glänzte frisch poliert und unberührt, und das einzige Papier, das zu sehen war, war eine Haftnotiz auf dem Tablet PC des Bürgermeisters. Der Anachronismus passte zu diesem seltsamen, charismatischen Mann. Ich schüttelte den Kopf.

Stelters lächelte herzlich und drückte auf den Knopf seiner Gegensprechanlage. „Bringen Sie bitte zwei Tassen Kaffee.“

„Kein Zucker“, fügte ich automatisch hinzu und ließ mich schwer in einen der bereitstehenden Ledersessel fallen. Die Polster machten ein unangemessenes Geräusch. In der Bürowärme merkte ich erst, wie müde ich tatsächlich war. Und bis ich endlich schlafen gehen könnte, wäre es bestimmt schon Mittag. Dann gab es noch Rechnungen zu schreiben und die lästige Post durchzusehen… und für den Abend hatte ich noch eine Sitzung vereinbart, die ich schlecht absagen konnte – einen Bannzauber. Hoffentlich war der Kaffee stark genug. Dass er gut war, wusste ich bereits. Nur das Beste für unseren Bürgermeister.

„Nun“, Stelters nahm mir gegenüber Platz, „was wissen Sie über den Fall?“

„Nur das, was man sich so erzählt.“ Ich sah an die Decke, um mich besser konzentrieren zu können. „Katharina Eichborn, Mitglied des Covens der dreizehn Monde hier in Bonn, gilt seit Kurzem als vermisst. Sie ist schwanger, Erzeuger unbekannt, wenn ich mich richtig erinnere, und ihre Eltern haben in Interviews die Behauptung aufgestellt, dass ihr Coven sie entführt habe, um irgendwelche finsteren Rituale durchzuführen.“

Der Oberbürgermeister nickte nachdenklich, und das Licht der Leuchtstoffröhren spiegelte sich auf seinem Kopf, auf dem die beginnende Glatze von ausdünnender Haarpracht eher dekoriert denn verdeckt wurde. „Soweit, so gut.“ Er hielt inne.

Die Tür öffnete sich, und die Sekretärin stellte ein Tablett mit zwei dampfenden Kaffeetassen auf den Tisch zwischen uns. Beethovens Bild zierte das Porzellan. Das berühmteste Kind der Stadt. Milchkännchen und Zuckerdose durften natürlich nicht fehlen. Wortlos zog sie sich wieder zurück.

„Nun ist es so“, nahm Stelters den Faden wieder auf, „dass eine gute Freundin von mir Mitglied des Covens der dreizehn Monde ist.“

„Und wie komme ich da ins Spiel?“

Stelters räusperte sich. „Also… meine Freundin behauptet, dass Katharina sich in zwielichtigen Kreisen herumgetrieben hat, ehe sie Mitglied des Covens wurde – was wohl noch gar nicht so lange her ist. Und dass diese Leute vielleicht mehr über ihr Verschwinden wissen.“

Ich nippte an meinem Kaffee. Herrlich – um Längen besser als die Brühe aus der Bäckerei. „Was für Kreise?“ Der ließ sich ja heute alles aus der Nase ziehen.

Sein Lächeln wurde breiter. „Nun… Drogendealer zum Beispiel. Diebe. Straßenschläger.“

Ich hob eine Augenbraue. Was hatte ich damit zu tun?

„Satanisten.“

Das war schon eher mein Fachgebiet.

„Wandler.“

Na prima. Wandler waren Leute gemischter Herkunft, also nur zu einem Teil mit menschlicher DNS. Viele bekannte Sippen waren auf internationale Verbrechen spezialisiert – Schmuggel, Drogen, Menschenhandel. Eine europaweite Plage – wie eine Art übernatürlicher Mafia. Ich riss mich zusammen und hörte Stelters weiteren Ausführungen zu. „Ich dachte, Sie könnten mir einen Gefallen tun und mit allen Beteiligten reden. Herausfinden, ob an der Geschichte irgendetwas – nun ja, Mysteriöses ist.“

Zwar wusste ich nicht, was an Hexerei so mysteriös sein sollte, und von Wandlern hatte ich gar keine Ahnung, aber… „Wer bekommt die Rechnung?“

Stelter grinste, und sein Gesicht wirkte plötzlich zehn Jahre jünger. „Ich wusste, dass ich auf Sie zählen kann. Schicken Sie sie an unsere PR-Abteilung. Ach, und da wäre noch was…“

„Ja?“ Natürlich, ein dickes Ende gab es ja immer.

„Wenn Sie sich mit Frau Eichborns ehemaligen besten Freunden unterhalten, sollten Sie vielleicht Verstärkung mitnehmen.“

„Sie meinen, Polizeischutz?“

„Ich glaube nicht, dass Ihnen Polizei da helfen würde. Nein, ich hab da etwas viel Besseres für Sie.“ Er reichte mir eine Visitenkarte, auf der nur eine Adresse stand. „Melden Sie sich morgen früh dort und sagen Sie, ich hätte Sie geschickt. Fragen Sie nach Falk.“

Seltsam. Ich kannte die Adresse, auch wenn ich noch nie dort gewesen war. Was, zum Henker, sollte ich im wandelnden Friedhof? (…)

Als kleines „Leckerli“ findet ihr hier übrigens einige Bilder von Schauplätzen, an denen Helena und Falk sich herumtreiben.

8 Gedanken zu “Allerseelenkinder

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