Thema verfehlt?

Dazu müsste ich erst einmal ein Thema haben!

Wobei, eigentlich habe ich das doch, oder?

Ich schreibe über Magie, Menschen und Monster in der realen Welt. Wer davon jetzt wer ist, ist natürlich nicht immer klar, sonst wäre es langweilig.

Aber das sind nur die Geschichten. Dämonen, Hexen, Bösterhasen, Killerclowns (not from outer space!), Teenager, Zombies, Gänse – darüber schreibe ich, aber eigentlich geht es um etwas anderes.

Denn eigentlich schreibe ich darüber, wie Figuren das Beste aus ihrer Situation machen. Wie sie zu ihren Entscheidungen stehen und ihre Fehler ausbügeln. Wie sie ihre Weltansicht auf den Prüfstand stellen und sich für das einsetzen, was ihnen wichtig ist. Manchmal lernen sie dabei sogar etwas dazu.

Und ich mag das nicht mit dem erhobenen Zeigefinger tun. Einige Autor*innen können das ganz wunderbar, manchmal sogar ohne Oberlehrerton. Ich wäre keine davon. Deswegen schreibe ich auch keine „Literatur“, sondern … Geschichten halt. Fantasy. (Manch wer rümpft die Nase.) Dinge über Dinge, die jemandem passieren, und was dann passiert. Gelegentlich mit Glitzer. Ich hab auch keine Antworten, oder Lösungen für das „happily ever after“. Aber meistens hab ich Hoffnung. Nicht für die Menschheit, aber für einzelne Menschen.

Klingt das kompliziert? Ist es eigentlich nicht. Oder vielleicht auch doch, deswegen muss ich wohl immer und immer und immer wieder darüber schreiben.

Das Gute daran: Niemand muss meine ethischen und moralischen Fragen annehmen. Niemand muss sich damit auseinandersetzen, wie ich die Welt sehe, oder wie ich sie mir wünsche. Es ist völlig legitim, eine spannende Geschichte über eine Hexe und ihre Katze (und den Typen, der neuerdings bei ihr wohnt) zu lesen, ohne daraus irgendwas zu lernen. Andererseits hoffe ich, dass ich mich still und heimlich so in die Köpfe meiner Leser*innen schleichen kann, und plötzlich sind wir alle Hexen.

(Man wird ja noch träumen dürfen.)

Ein Gedanke zu “Thema verfehlt?

Los, gebt es mir!